Aus unseren Erfahrungen auf einer Fahrrad Reise durch Irland und Nordirland haben wir diese Tipps für Radreisen in Irland und Nordirland zusammengestellt.
Dabei sind wir von Dublin aus im Uhrzeigersinn nahezu die gesamte Küste bis Larne im Nordosten entlang geradelt.
Unsere Tipps für Radreisen in Irland:
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Anreise und Grenzabwicklung
Politisch muss man zwischen Irland und Nordirland differenzieren. Irland ist ein selbständiges Land, wogegen Nordirland als Landesteil zum Vereinigten Königreich (Großbritannien und Nordirland) gehört.
Vor dem Brexit hatte eine getrennte Behandlung im Hinblick auf Reiseinfos weniger Bedeutung. Mit dem Brexit hat sich das geändert: Zukünftig verläuft die Grenze der EU durch Irland und es gibt neue Bestimmungen für Einreise und Aufenthaltsdauer in Nordirland.
Im Hinblick auf die Corona-Pandemie sind zusätzliche Einschränkungen bei den Einreisebestimmungen nicht auszuschließen. In diesem Zusamammenhang sind auch verschärfte Grenzkontrollen denkbar. Hierzu solltest du dich zeitnah vor Reisestart über den aktuellen Stand informieren.
Alternativ zum Flug ist für Radreisen in Irland eine Anreise auf dem Landweg unter Nutzung einer oder mehrerer Fähren möglich. So werden die irischen Fährhäfen (Belfast, Larne, Dublin, Dun Laoghaire, Rosslare und Cork) aus Schottland, Wales, England und Frankreich angesteuert.
Lesetipps:
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Deine Reisevorbereitung – ein Leitfaden
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Verständigung
Neben dem normalen Englisch wird die historische Sprache (Irisch-Gälisch) mittlerweile wieder sehr gepflegt.
Die Iren sind sehr freundlich, herzlich und hilfsbereit. Du kannst sie jederzeit nach dem Weg fragen oder um Hilfe bitten.
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Internet, Telefonie, Stromversorgung
Für das Laden deiner elektrischen Gerätschaften benötigst du auf Radreisen in Irland einen Adapterstecker vom Typ G. Wenn du noch andere Länder bereisen möchtest, lohnt sich für dich bestimmt ein Universal-Adapter.
Beachte, dass der Wegfall der Roaminggebühren für Nordirland mit dem Brexit aufgehoben ist.
Im restlichen Irland surfst du weiterhin ohne Roaminggebühren.
In den größeren Städten ist freies WiFi schnell gefunden, auf dem Land und in den kleineren Städten kann die Suche aber schon einmal etwas mühsam werden.
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Bargeldbeschaffung
In Irland gilt der Euro, in Nordirland das Pfund Sterling.
In den Städten ist die Bargeldbeschaffung am Geldautomaten kein Problem. Fremdwährungen kannst du in Banken und Wechselstuben umtauschen. Hinterfrage vor Ort, welche Variante die preiswertere ist.
Vorsicht bei Reisen durch mehrere Länder Großbritanniens: schottische und irische Pfundnoten werden in England nicht überall akzeptiert.
Lebensmittelbeschaffung
In den Städten ist die Versorgung sehr gut. Du findest Supermärkte und viele kleine Läden. In der ländlichen Gegend ist die Versorgung deutlich schlechter und sehr ein geschränkt. Das solltest du immer im Auge behalten, wenn du die dichter besiedelten Regionen verlässt. Allerdings wirst du keine dramatischen Durststrecken erleben.
Lesetipps:
Verpflegung auf Radreisen – Sporternährung & Campingküche
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Trinkwasserbeschaffung
In der Regel hat das Wasser aus den Leitungen Trinkwasserqualität. Trotzdem solltest du sicherheitshalber immer nachfragen.
Die Bäche auf dem Land halten bestes Trinkwasser bereit. Achte lediglich auf Viehherden oberhalb deiner Zapfstelle.
In jedem Haushalt gibt es einen Wasserkocher. Und auf Anfrage war es für uns überall auf der Insel möglich, unsere Thermoskanne mit kochendem Wasser aufzufüllen, wenn wir mal zu früh am Tag leer gelaufen waren, z.B. wegen schlechten Wetters.
Lesetipps:
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Bikeshops und Service
In den größeren Städten gibt es Bikeshops, mehr oder weniger gut sortiert. In den kleineren Städten auf dem Land wird es da schwieriger. Auf der sicheren Seite bist du nur, wenn du Werkzeug und Ersatzteile schon bei der Einreise im Gepäck dabei hast.
Straßen
Das Straßennetz in Irland außerhalb der Städte ist zwar gut ausgebaut, doch viele Straßen sind eng und bei hohem Verkehrsaufkommen schnell gefährlich für Radler.
Seit 2014 hat Irland entlang der gesamten Westküste eine Touristenstraße ausgeschrieben: den Wild Atlantic Way. Wir sind ihn über weite Strecken gefahren und haben ihn hier näher beschrieben: Der Wild Atlantic Way
Daneben existiert ein sehr gut ausgebautes Radwegenetz in Irland und Nordirland:
In Nordirland ist es das sehr detaillierte National-Cycle-Network. Alle Infos hierzu findest du auf der Website: https://www.sustrans.org.uk/national-cycle-network/. Dort kannst du deine Routen planen und erhältst alle nötigen Infos für deine Fahrradtouren.
Entlang der gesamten Westküste verläuft in der Republik Irland die EuroVelo Route 1. Es gibt darüber hinaus noch viele weitere, regionale Radwege, die sich mit etwas Mühe zu einer Gesamtroute durch Irland verbinden lassen.
Lesetipp: Radwegenetz Europa – Radroutenplaner aller Länder
Verkehr
In ganz Irland herrscht Linksverkehr, auch auf den Radwegen.
In den Ballungsgebieten und im Bereich der Westküste erlebst du ein höheres Verkehrsaufkommen. Dabei sind insbesondere der Ring of Kerry und die Cliffs of Moher stark mit Reisebus-Verkehr belastet. In den anderen Regionen hält sich der Verkehr in Grenzen.
Viele halten Seitenabstand, aber bei Weitem nicht alle. Es gibt folglich gefährliche Situationen für Reiseradler, aber das Gefahrenpotenzial hält sich insgesamt in Grenzen.
Einzige Ausnahme ist hierbei die Grafschaft Donegal im Norden der Insel. Hier leben 2 bekannte Rennfahrer und das inspiriert offensichtlich viele Autofahrer dazu, sich im Straßenverkehr als Rennfahrer beweisen zu müssen. In keiner anderen Region erlebten wir so viele gefährliche Überholmanöver wie in Donegal.
Orientierung
Per GPS und digitaler Offlinekarte im Handy sind Orientierung und Navigation kein Problem. Die Insel ist auch überall so dicht bevölkert, dass du ohne großen Aufwand jederzeit die Anwohner fragen kannst, wenn du Information benötigst.
Insbesondere das Höhenprofil solltest du bei der Routenplanung immer im Auge behalten. Je nach Region kommen ziemlich viele Höhenmeter zusammen.
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Lesetipps:
Navigation und GPS Logger per Handy – offline und kostenlos
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Geländeprofil
Die gesamte Westküste Irlands ist sehr zerklüftet und bietet viel schroffen Fels. Dabei sind vor allem im Süden des Landes weite Wege zurückzulegen, um bis in die besonders sehenswerten, äußersten Spitzen vorzudringen. So hast du bei Ring of Beara, Ring of Kerry und Dingle jeweils um die 60 km Strecke bis in die Spitze vor dir.
Nicht ganz so spektakulär, aber dennoch in Bereichen sehenswert, zeigt sich die Südküste.
Im Inland dominiert überwiegend leicht hügeliges Land, an der Ostküste ist vor allem der Wicklow Mountains Nationalpark im Süden von Dublin einen Besuch wert.
Radeln
In ganz Großbritannien, also auch in Nordirland, gibt es ein hervorragend ausgebautes Radwegenetz. Die Radwege sind sehr gut ausgeschildert und die Übersichtstafeln an den größeren Radwege-Kreuzungen helfen dir bei der Orientierung.
Eine Helmpflicht gibt es für Radfahrer in Irland sowie Nordirland nicht.
Die Verkehrsregeln für Radfahrer in Großbritannien findest du unter „Rules for Cyclists“ (externe Seite).
Für die Republik Irland ist das Radwegenetz nicht so detailliert ausgeschildert und beschrieben. Aber es führen mehrere EuroVelo-Routen durch Irland.
Die Verkehrsregeln für Irland (auch für Radfahrer) findest du unter „Rules of the Road“ (externer Link).
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Alle Details zu den jeweiligen Radwegenetzen findest du in der Übersicht unter:
Radwegenetz Europa – alle Länder
Lesetipps:
Fahrradanhänger für Kinder, Lasten, Urlaub und Radreisen
Trampen
Wir sind in Irland nie getrampt, doch nach unserer Einschätzung ist es kein Problem. Und erfahrungsgemäß sind kleine Lieferwagen und Pickups hervorragend geeignet, wenn du samt Fahrrad und Gepäck mitgenommen werden willst.
Lesetipp: Trampen auf Radreisen
Zelten und alternative Übernachtungsplätze
Wildes Zelten ist offiziell nicht erlaubt. Frage die Anwohner und es ist in der Regel ohne Probleme möglich, auf deren Grundstück das Zelt aufzubauen. Farmer sind ebenfalls eine gute Adresse.
In den feuchteren Gebieten (z.B. Connemara) musst du an manchen Stellen etwas länger suchen, bis du einen geeigneten, trockenen Untergrund findest.
Dein Zelt sollte ein mückensicheres Innenzelt besitzen, sonst bekommst du schnell Stress wegen der Mücken und vor allem wegen der viel kleineren, aber lästigen Midges (siehe weiter unten).
Die Übernachtungsnetzwerke Warmshowers und auch Couchsurfing sind vor allem in großen Städten und bei schlechtem Wetter eine Alternative zum Zelten.
Lesetipps:
Deine Zeltplatzsuche – was du beachten solltest
Das passende Zelt für deine Reisen finden
Den passenden Schlafsack finden – Ein Leitfaden
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Sicherheit auf Radreisen in Irland
Die Iren sind friedlich und die Kriminalitätsrate in Irland ist sehr niedrig. Folglich ist Irland ein sicheres Reiseziel. Natürlich musst du im Zentrum der Großstädte immer auf Fahrrad und Gepäck aufpassen.
Nordirland ist ebenfalls ungefährlich, solange du dich nicht in Belfast in der Nähe von Massenkundgebungen oder politisch motivierten Versammlungen aufhältst. Da könnte es dann tatsächlich gefährlich werden.
Außerdem hat das Auswärtige Amt das gesamte Vereinigte Königreich, wozu auch Nordirland zählt, im Hinblick auf internationalen Terror als hoch gefährdet eingestuft, seitdem es in England einige Anschläge gab (2017, 2018).
Lesetipps:
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Gefährliche Tiere
Im Gegensatz zu England, Wales und Schottland gibt es in Irland keine Schlangen.
Lediglich die Mücken und vor allem die Midges können dir in manchen Regionen zusetzen. Midges sind kleinste Beißfliegen, die dich bei Windstille und in den Morgen- und Abendstunden schnell in den Wahnsinn treiben können. Es gibt sie nicht nur in den schottischen Highlands, sondern tatsächlich auch in Irland. Schützen kannst du dich nur durch lange Kleidung und ein Moskitonetz für den Kopf.
Gesundheitsgefahren
Für den in Irland empfohlenen Impfschutz solltest du rechtzeitig deinen Hausarzt konsultieren.
Das Wetter in Irland ist sehr wechselhaft. Sei darauf vorbereitet und halte wetterfeste Kleidung, eine warme Jacke und einen Wärmeschutz für den Kopf bereit.
Lesetipps:
Reiseimpfungen – ein Überblick
Gesundheitsschutz auf Reisen – Leitfaden
Klima
Das Wetter in Irland ist so wechselhaft, dass du an einem Tag quasi alle 4 Jahreszeiten erleben kannst: Sonnenschein, Hitze, Sturm, Regen und auch Schneegraupel können sich derart schnell abwechseln, dass du mit deinem Kleidungswechsel kaum nachkommst.
Beste Reisezeit für Radreisen in Irland sind die Monate Mai bis September. Im Hochsommer sind 25 °C drin, mehr aber auch nicht.
Lesetipps:
Beste Reisezeit – alle Länder in der Übersicht
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Kultur
Die Landesküche ist deftig und sehr abwechslungsreich. Irish Fry solltest du auf jeden Fall probieren. Ansonsten gibt es viel Hausmannskost.
Der größte Feiertag in Irland ist der St. Patricks Day. Er wird am 17. März gefeiert.
Unter den Getränken sind vor allem der irische Whiskey und das dunkle Guinness das Aushängeschild des Landes.
Die irische Folkloremusik solltest du dir nicht entgehen lassen: Jährlich finden Folklore-Festivals immer in anderen Städten des Landes statt. Informiere dich hierzu; vielleicht lässt sich der Besuch eines solchen Festivals in deine Reise integrieren.
Das dominierende Musikinstrument hierbei ist die Tin Whistle, eine kleine einfache Blechflöte, die aber ein enormes musikalisches Potenzial hat.
Sehenswürdigkeiten
Besonders populär ist natürlich die gesamte Westküste von Irland. Und in der Tat ist es eine abwechslungsreiche Landschaft mit einer sehr hohen Dichte an Sehenswürdigkeiten und Highlights. Allen voran werden dabei immer die Cliffs of Moher und der Ring of Kerry erwähnt. Doch die irische Küste bietet noch sehr viel mehr. All die sehenswerten Orte haben wir in unserem Artikel über den Wild Atlantic Way beschrieben.
Lass dich übrigens nicht durch die Grenze zwischen Irland und Nordirland von einer Fortsetzung deiner Reise in den hohen Norden abhalten. Denn auch im Norden gibt es einige Highlights zu erleben. Zum Beispiel die Basaltsäulen am Giant´s Causeway in Nordirland.
Und so lohnt es sich, per Fahrrad die gesamte Westküste bis hoch in den Norden von Nordirland abzufahren. So entgeht dir keine sehenswerte Region und du geniest in vielen Bereichen sogar Ruhe und Urwüchsigkeit. Denn die Touristenströme fokussieren sich tatsächlich auf ganz wenige Objekte.
Der Wild Atlantic Way in Irland
Für die Fortsetzung von Radreisen in Irland bietet sich die Überfahrt von Nordirland nach Schottland und die Hebriden an: Es gibt Fährverbindungen von Larne und Belfast aus.
Tipps für Radreisen in Schottland
Perfekte Reisefotos – ein Tutorial
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7 Monate Radreise durch Großbritannien – Unser Reisebericht
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