Warum Sport gegen Krebs hilft – Bewegung als Vorbeugung und Therapie

Sport gegen KrebsAuf zahlreiche Krankheiten haben die Ärzte eine wirkungsvolle Antwort, doch bei Krebs steckt die Forschung immer noch in den Kinderschuhen. Dass allerdings Sport gegen Krebs hilft, wurde mittlerweile durch viele Studien bewiesen und wird auch nicht mehr angezweifelt.

Solange die Medizin also keine erfolgreiche Therapie (neben der Chemo) anbieten kann, nimmt der Sport im Rahmen der Krebsbekämpfung eine ganz besondere Rolle ein.

Doch wie und warum hilft gerade Sport gegen Krebs? Welcher Sport ist der beste gegen Krebs? Und warum empfehlen wir ausgerechnet das Radfahren gegen Krebs? Ein Leitfaden für Vorbeugung und Selbsttherapie gegen Krebs:

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Inhaltsübersicht

 

 

Was ist Krebs überhaupt?

In einem gesunden Körper existiert ein Gleichgewicht zwischen der Vermehrung von Zellen und dem Zelltod. Dabei sorgen ungefähr 20 % unserer Gene (die Wächtergene) dafür, dass bei dieser Vermehrung von Zellen der genetische Code fehlerfrei an die neue Zelle weitergegeben wird. Kopierfehler werden von den Wächtergenen erkannt und durch Reparaturen behoben. Gelingt das nicht, werden die Zellen abgetötet.

Kommt es allerdings unter diesen Wächtergenen zu Veränderungen (meist durch Kopierfehler, seltener durch angeborene Mutation), verläuft diese Wächter- und Korrektur-Funktion zukünftig fehlerhaft: Defekte Zellen werden nicht mehr repariert. Finden solche Kopierfehler an mehreren verschiedenen Wächtergenen statt, potenziert sich die Auswirkung. Sind dabei auch die Wächtergene betroffen, die für den programmierten Zelltod zuständig sind (Apoptose-Gene), werden die defekten Zellen sogar unsterblich: Es kommt zu Wucherungen, die im Körper zunehmend Raum in Anspruch nehmen und irgendwann Schmerzen hervorrufen.
Das Fatale an diesen Krebszellen:

Aus dem genetischen Defekt entstehen bei der Zellvermehrung leicht weitere genetische Veränderungen: Die neuen Zellen besitzen dann neue Eigenschaften, werden vom Immunsystem des Körpers aber nicht als bösartige Zellen wahrgenommen. Sie sind dann unkontrollierbar und können im schlimmsten Fall sogar in artfremden Geweben Metastasen auszubilden, wenn sie über den Blutkreislauf oder die Lymphe weiter transportiert werden.

Zu den Verursachern der oben beschriebenen genetischen Defekte zählen unter anderem: Strahlung, Fasern und Nanopartikel, Chemikalien, bestimmte Viren und Bakterien, aber vor allem Übergewicht und ungesunder Lebensstil (Tabak, Alkohol, Bewegungsmangel, usw.).

 

Studien über Sport gegen Krebs

Die oben beschriebene Dynamik der Krebszellen macht das Krankheitsbild sehr komplex und erschwert eine effiziente Behandlung. Um die kausalen Zusammenhänge (Ursache – Wirkung) und die Wechselwirkungen im menschlichen Körper aber besser zu verstehen, führt die Fachwelt Studien durch, die aber allesamt sehr eng fokussiert sind. So wird in der Regel immer nur eine ganz bestimmte Krebsart in Verbindung mit einem ganz speziellen Verhaltensunterschied untersucht.

Geht es im Rahmen solcher Studien um die Erforschung der Einflüsse von Sport auf Vorbeugung, Behandlung und Heilung von Krebserkrankungen, zeigt sich allerdings als gemeinsamer Nenner:
Sport wirkt sich in jeder Hinsicht positiv aus.

Dabei ist es sekundär, ob die Überlebenschance am Ende nun um 20 oder 30 % steigt oder ob Sport bei Darmkrebs effektiver ist als bei Brustkrebs. Einzig und alleine die Kernbotschaft ist aus unserer Sicht wichtig:

  • Sport hilft gegen Krebs!
  • Je mehr, desto besser.

Und zwar in jeder Hinsicht: als Prävention, Therapie, Heilungsbeschleuniger und Lebensretter. Allerdings ist nicht jeder Sport gleichermaßen geeignet und es sind schon ein paar Regeln zu beachten, um nicht an anderer Stelle Schäden oder Nebenwirkungen zu erzeugen (Überlastung, Verletzungen, usw.).

An dieser Stelle lösen wir uns von bisherigen und zukünftigen Studien und projizieren die belegten Erkenntnisse auf die Gesamtheit der Krebserkrankungen und die Gesamtheit der Auswirkungen auf die Gesundheit vor, während und nach Krebserkrankungen.

 

Warum Sport so gesund ist

Sport im Sinne von körperlicher Betätigung hat eine Fülle von positiven Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele: Nervensystem, Sinnesorgane, Hormonhaushalt, Immunsystem, Bewegungs- und Stützapparat, Herz-Kreislauf-System, Atemorgane, Verdauungstrakt, Psyche,… Es gibt kaum einen Funktionsbereich im Körper, der nicht von sportlicher Betätigung profitiert.

Dabei muss es noch nicht einmal „Sport“ im engeren Sinne sein. Es reicht schon körperliche Bewegung jeglicher Art, z. B. Treppen steigen oder körperliche Arbeit. Doch mit zunehmender Intensität steigert sich auch die positive Auswirkung. Daher ist Sport immer zu empfehlen, selbst wenn du schon viel Bewegung im Alltag erlebst.

Und dass Sport der Entstehung vieler Krankheiten entgegenwirkt, ist ebenfalls hinreichend bewiesen. Doch wie und wodurch genau hilft Sport gegen Krebs?

 

Wie Sport gegen Krebs hilft

Sport bewirkt an vielen Stellen im Körper Veränderungen, die eine Entstehung von Krebszellen und deren Verbreitung erschweren oder sogar verhindern können. Einige Beispiele:

  • Treiben wir Sport, schütten die Muskeln hormonähnliche Botenstoffe (Myokine) aus, die Entzündungen hemmen und der Entstehung bestimmter Krebsarten (z. B. Darmkrebs) entgegenwirken.
  • Krebszellen sind in ihrem Wachstum auf Glukose angewiesen. Weil beim Sport aber genau diese Glukose in größerem Umfang von der Muskulatur verbrannt wird, fehlt den Krebszellen die Nahrung.
  • Sport beschleunigt den Stoffwechsel. Dadurch reduziert sich die Kontaktzeit von krebserregenden Stoffen in Magen und Darm.
  • Treiben wir Sport, wird Adrenalin in geringer Dosis ausgeschüttet. Das aktiviert unser Immunsystem: Die Produktion von Abwehrzellen und Antikörpern (T- und B-Lymphozyten) wird angeregt. Durch regelmäßige sportliche Betätigung führen diese sanften Impulse auf Dauer zu einem Training des Immunsystems: Es bildet im Bedarfsfall mehr Killerzellen, die den Krebszellen entgegentreten.
  • Sport reguliert chronische Entzündungsprozesse, die als Triggerfaktoren für die Entstehung von Krebszellen gelten.
  • Regelmäßiger Sport begünstigt einen stabileren Zellaufbau: Im Rahmen der Regenerationsphasen werden verletzte oder beschädigte Zellen nicht nur nach dem vorhandenen genetischen Bauplan repariert, sondern an den verletzten Stellen sogar noch verstärkt, um bei wiederholter Belastung länger standzuhalten. In diesem Rahmen werden unsere Gene also weit intensiver für den Zellaufbau aktiviert und an ganz bestimmten Stellen sogar zu unseren Gunsten modifiziert (epigenetische Veränderung). Das wirkt mit zunehmendem Alter auch der Entstehung von Krebszellen entgegen (nämlich sobald die Methylierung der DNA abnimmt).

 

Welcher Sport hilft am besten gegen Krebs

Es mag sein, dass manche Studie den Nachweis hervorbringt, dass die eine Sportart besser und effizienter gegen Krebs wirkt als die andere. Doch am Ende muss sich der favorisierte Sport ohne großen Aufwand in dein alltägliches Leben integrieren lassen. Klappt das nicht, wird der Sport schnell zur Belastung und das Rückfallrisiko steigt. Aber insbesondere die „Regelmäßigkeit“ ist ein ganz wichtiger Faktor, um die Wirkung von Sport gegen Krebs vollständig zur Entfaltung zu bringen.

Daher ist die Empfehlung zu einer ganz bestimmten Sportart und einem engen, exakt definierten Trainingskonzept nicht viel wert und sei sie noch so vorteilhaft. Der Sport muss dir Spaß machen, darf dich nirgendwo behindern und muss auf deine individuelle körperliche Verfassung (Alter, Trainingszustand, Leistungsvermögen, Leistungsbereitschaft, gesundheitlicher Zustand, usw.) abgestimmt sein. Dabei können dich auch Ärzte oder Therapeuten begleiten. Bei Menschen im höheren Alter oder mit Vorerkrankungen ist das sogar dringend angeraten.

Hast du die freie Auswahl, bevorzuge einen Ausdauersport wie Joggen, Schwimmen, Nordic Walking, Ski-Langlauf oder Radfahren. Hier ist der gesundheitliche Nutzen am größten und das Verletzungs- und Überlastungs-Risiko am geringsten im Vergleich zu Kraftsport, Kampfsport und vielen Kontaktsportarten.

Lesetipps:

Einstieg in den Ski-Langlauf

Einstieg ins Bergwandern

Einstieg ins Klettersteig-Gehen

Einstieg ins Kanuwandern

 

Allerdings kann wohl dosierter Kraftsport als Ergänzung durchaus sinnvoll sein, wenn sich beispielsweise im Laufe einer Krebstherapie schon in großem Umfang Muskulatur zurückgebildet hat. Denn Muskulatur wirkt stützend auf den Bewegungsapparat.

Wegen dem höheren Verletzungs- und Überlastungs-Risiko wird Kraftsport aber am besten von einem Sportmediziner oder Therapeuten begleitet. Denn die korrekte Atemtechnik oder die Einhaltung von Belastungsgrenzen und Regenerationsphasen entscheiden maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg.

Ausdauersport lässt sich dagegen auch ohne therapeutische Begleitung ausführen (mit Ausnahmen). Und wenn es um die Integration der sportlichen Betätigung in den Alltag geht, ist aus unserer Sicht insbesondere das Radfahren hervorragend geeignet:

 

Radfahren gegen Krebs

RadfahrenDas Fahrrad ist nicht nur Sportgerät, sondern auch das ideale Verkehrsmittel für die vielen kurzen Wege im täglichen Leben. Damit lassen sich Alltagsbewältigung und sportliche Betätigung mit der empfohlenen Regelmäßigkeit ohne großen Aufwand verbinden. Das schaffen die anderen Ausdauersportarten (siehe oben) nicht annähernd.

Entscheidungshilfe beim Fahrradkauf

Welches Fahrrad für Straße und Gelände

Fahrrad online kaufen

Senioren Fahrrad – Kaufberatung

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Doch das Radfahren hat noch viele andere Vorteile, die wir in den folgenden Artikeln schon sehr ausführlich beschrieben haben:

Warum Radfahren so gesund ist

Radfahren gegen Bluthochdruck

Thrombose verhindern durch Radfahren

Diabetes vermeiden durch Radfahren

Schwindel vermeiden durch Sport

Stress abbauen durch Radfahren

Fitness durch Radfahren ohne Trainingsplan

Abnehmen durch Radfahren

Radfahren gegen Depression

Osteoporose beim Radfahren vermeiden

Radfahren gegen Arthrose im Kniegelenk

Demenz verhindern durch Radfahren

Radfahren gegen Hämorrhoiden

Prostata Beschwerden vermeiden durch Radfahren

Bandscheibenvorfall und Radfahren

 

Fazit zum Sport gegen Krebs

Die meisten Menschen beschäftigen sich erst mit dem Zusammenhang zwischen Sport und Krebs, wenn sie erstmalig mit einer Krebserkrankung konfrontiert werden. Dann muss es auch noch nicht zu spät sein, um als sportlicher Neu-Einsteiger Therapie und Heilung zu unterstützen oder Nebenwirkungen zu dämpfen. Ganz im Gegenteil, wie man heute weiß.

Doch wer schon in jungen Jahren Sport und Bewegung fest in seinen Lebensstil integriert, erhöht seine Chancen, gar nicht erst mit Krebs konfrontiert zu werden.

Fahrradtour vorbereiten – ein Leitfaden

über 200 große Radwanderwege in Deutschland

Fahrrad-taugliche Sportschuhe: Kaufberatung

Fußschmerzen durch Radfahren vermeiden

 

 

Haftungsausschluss

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Abklärung, sondern gibt lediglich unsere Auffassung wieder und dient somit ausschließlich zu deiner Information. Es ist durchaus möglich, dass wir mit unserer Einschätzung nicht den aktuellen Stand der Erkenntnisse darstellen und unsere Meinung im Widerspruch zu Meinungen der Fachwelt steht. Konsultiere also beim geringsten Zweifel Arzt oder Therapeuten.

 

 

 

Lesetipps:

Sonnenschutz beim Radfahren

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Radfahren bei Erkältung – was geht?

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Radfahren in Corona-Zeiten

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ISG Blockade – Schmerzen im Iliosakralgelenk

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