Fahrradanhänger sind eine ideale Ergänzung zum Fahrrad, wenn es um den Transport von Kindern, Hunden oder Lasten geht. Sie erweitern die Mobilität aller Menschen, die das Fahrrad bewusst als preiswerte und umweltgerechte Alternative zum Auto wählen, ganz gleich, ob in City und Alltag, auf Ausflügen, Radtouren oder auf Radreisen.
Doch was ist beim Kauf zu beachten? Welche Komponenten sind wichtig? Welche Vorschriften gelten? Was ist für die Mitnahme von Kindern zu beachten? Und welcher Fahrradanhänger ist der beste?
Ein Leitfaden für alle, die sich einen Fahrradanhänger kaufen wollen. Und die Fahrradanhänger Testsieger in einer Übersicht.
* Dieser Beitrag enthält Werbelinks.
Inhaltsübersicht:
- Die Anforderungen an das Zug-Fahrrad
- Fahrradanhänger – Bauformen und Varianten
- Gesetzliche Vorschriften für Fahrradanhänger
- Gesetzliche Vorgaben für den Personentransport
- Vorschriften in anderen Ländern
- Prüfsiegel und Zertifikate
- Fördermittel für Fahrradanhänger / Lastenfahrräder
- Fahrradanhänger lagern, abstellen, sichern
- Das Fahrverhalten mit Fahrradanhänger
- Kinderanhänger oder Kindersitz?
- Fahrradanhänger oder Lastenrad?
- Fahrradanhänger oder Packtaschen?
- Fahrradanhänger selber bauen
- Die Fahrradanhänger Testsieger
Die Anforderungen an das Zug-Fahrrad
Bevor du dich intensiv mit Fahrradanhängern auseinandersetzt, solltest du dich vergewissern, ob dein Fahrrad überhaupt für das Ziehen von Fahrradanhängern geeignet ist:
Das Fahrrad muss für den Anhängertransport zugelassen sein. Das geht in der Regel aus der Betriebsanleitung des Fahrrades hervor. Kontaktiere den Hersteller, wenn du Zweifel hast.
Auch das zulässige Gesamtgewicht des Fahrrades laut Hersteller ist relevant. Denn hiermit wird festgelegt, mit wie viel Gewicht du deinen Fahrradanhänger später beladen kannst (zulässiges Gesamtgewicht = Fahrrad + Fahrer + Anhänger + Ladung).
Darüber hinaus muss das Zugfahrzeug aber auch tauglich ausgestattet sein. Das betrifft sowohl die sicherheitsrelevanten Komponenten (Bremse, Lenkung, Bereifung) als auch leistungsrelevante Systeme (Schaltung, Antriebssystem, allgemeiner Betriebszustand).
Denn bedenke: Ein Fahrradanhänger mit Beladung ist eine zusätzliche Masse, die mit zunehmender Geschwindigkeit enorme Massenkräfte mitbringt. Diese Massenkräfte musst du als Radler auf dem Zugfahrzeug zu jeder Zeit in jeder Situation kontrollieren können.
• Die Bremsen
Grundvoraussetzung ist zunächst einmal eine hochwertige, robuste Bremse am Zugfahrzeug. Das kann eine mechanische oder hydraulische V-Brake, aber auch eine Scheibenbremse sein. Die gesetzliche Mindestanforderung für Fahrräder (zwei voneinander unabhängige Bremssysteme sind Pflicht) reicht im Hinblick auf den Anhänger-Einsatz eigentlich nicht aus. Hier solltest du mit gesundem Menschenverstand abschätzen, ob dein Bremssystem ausreichend dimensioniert ist. Im Zweifel hilft auch die Beurteilung einer versierten Person im Fachgeschäft.
Lesetipp: Fahrrad Bremssysteme im Vergleich
Darüber hinaus müssen die Bestandteile deiner Fahrradbremse in einwandfreiem Zustand sein. Das klingt trivial, ist aber nicht selbstverständlich:
- Bremszüge altern mit den Jahren. Tausche sie im Zweifel aus
- Wasser dringt in die Bowdenzughüllen (bei mechanischer Felgenbremse) ein und bewirkt Korrosion an den Bowdenzügen. Darunter leidet die Effektivität beim Bremsen.
- Unsauber eingestellte Bremsbeläge begünstigen ungleichmäßige Abnutzung. Auch das kann Einfluss auf die Effektivität beim Bremsvorgang nehmen.
Lesetipps hierzu:
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Bowdenzüge und Zughüllen: Wartung/Austausch
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Unterziehe dein Bremssystem regelmäßig einer Wartung oder übergebe das in die Hände einer Fachwerkstatt. Im Hinblick auf das Anhängergewicht lohnt möglicherweise auch der Umstieg auf ein effektiveres Bremssystem oder vielleicht auch nur der Wechsel zu effektiveren Bremsbelägen.
• Lenkung
Das Lenkkopflager (Steuersatz) sollte korrekt eingestellt sein, Lenker und Vorbau müssen ausreichend fest auf dem Gabelrohr fixiert sein. In der Regel erreichst du bei der Montage das mindestens erforderliche Anzugsmoment der Verschraubungen auch ohne Drehmomentschlüssel. Aber du solltest die betreffenden Verschraubungen auf alle Fälle von Zeit zu Zeit auf Festsitz überprüfen.
• Bereifung
Alte Reifen mit abgenutztem Profil und rissigen Seitenflanken sind keine sichere Ausstattung. Sie mögen an einem Fahrrad zwar noch ihren Dienst verrichten, doch im Hinblick auf ein Gespann mit Fahrradanhänger sind sie wie Zeitbomben. Auf rutschigem Untergrund fehlt dir der Grip und bei harten Bremsmanövern fehlt ihnen die Stabilitätsreserve. Platzt dir urplötzlich ein solcher Reifen, dann entfalten die hohen Massenkräfte eines beladenen Anhängers möglicherweise eine enorme, zerstörerische Wirkung.
Auch den ausreichend hohen Luftdruck auf deinen Fahrradreifen solltest du intensiv im Auge behalten, wenn du mit Fahrradanhänger fährst.
Lesetipps:
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• Schaltung und Antriebssystem
Die Gangschaltung muss natürlich einwandfrei funktionieren und sollte eine ausreichende Untersetzung bereithalten. Andernfalls kann es schnell eng werden, wenn du einen vollbeladenen Anhänger eine Steigung hinaufziehen willst / musst. Passt die aktuell verbaute Übersetzung nicht wirklich zum Anhängerbetrieb, kannst du in Grenzen umrüsten oder umrüsten lassen (Kassette und Kettenblätter mit anderen Zähnezahlen).
Rechne mit einem höheren Verschleiß an der Fahrradkette, wenn du oft und über längere Strecken einen Anhänger ziehst. Und plane rechtzeitig den Austausch der Kette ein. Unsere Tipps hierzu:
Fahrradkette warten kürzen wechseln
Fahrradanhänger – Bauformen und Varianten
Es gibt Anhänger für die Mitnahme von Kindern, Anhänger für Haustiere und Anhänger für Lasten, Einkäufe und für das Reisegepäck. So vielfältig die Einsatz-Möglichkeiten, so unterschiedlich der Aufbau von Anhängern.
Es gibt offene Ladeflächen, Aufbauten mit fest montierten Boxen, Überrollbügel und Ausstattung für die Mitnahme von Kindern, Vollverkleidung, Fliegennetz, Sichtfenster, Greifbügel für Jogger, zuschaltbare Räder für den Betrieb als Buggy bzw. Kinderwagen, Kufen für den Einsatz im Schnee, Vollgummi- und Luftreifen.
Renommierte Hersteller trennen in ihren Angebot heute schon zwischen einer Anhänger-Grundversion und dem optionalen Zubehör für die Erweiterung um mehr Funktionalität. So konfiguriert sich der Kunde seinen individuellen Fahrradanhänger selber.
Wegen der steigenden Nachfrage an individuellen Lösungen ist auch absehbar, dass die Modell-Vielfalt in Zukunft noch weiter steigen wird. Und vor diesem Hintergrund wird auch sicher die gesetzliche Grundlage noch erweitert und aktualisiert, wenn die Politik hier Bedarf erkannt hat.
Aktuell gibt es zwar schon geeignete Vorschriften, doch da wo sie noch fehlen, greifen die Vorgaben für Kfz-Anhänger. An genau dieser Stelle gibt es daher Irritation und Missverständnisse. Dazu weiter unten mehr.
Bremssysteme am Anhänger
Mit zunehmender Flexibilität in der Verwendung steigt auch die Varianz in der Ausstattung mit Bremsen. So werden heute bei vielen Anhänger-Modellen eine Parkbremse und optional eine Handbremse für den Betrieb als Jogger angeboten.
Darüber hinaus gibt es (selten) auch Modelle mit Auflaufbremse. Doch eine solche Betriebsbremse erhöht zwar die Fahrsicherheit, erschwert aber gleichzeitig auch das Rückwärts-Rangieren. Zudem macht sie die hochpreisigen Anhänger noch teurer.
Deichsel und Kupplung
Am sichersten gegen Kippgefahr ist eine Flachdeichsel mit Befestigung im Bereich der Hinterradachse auf der linken Seite. Daneben werden aber auch Anhänger mit Hoch-Deichseln für die Fixierung an Sattelstütze oder Gepäckträger angeboten. Hochdeichseln neigen zum Aufschaukeln, bieten aber in engen Kurven mehr Freiraum als Flachdeichseln.
Hinterfrage auf jeden Fall, ob die Deichsel vom Hersteller in ihrer Nutzungsdauer zeitlich begrenzt wurde. Denn der üblicherweise verwendete Werkstoff Aluminium neigt zu Ermüdungsbruch.
Zusätzliche Anforderungen an Kinderanhänger
Das Sitzsystem muss mindestens 3-Punkt-Sicherheitsgurte oder besser noch 5-Punkt-Gurte bereitstellen und robust aufgehängt sein. Außerdem muss der Anhänger eine komfortable Federung besitzen, die im Idealfall sogar einstellbar ist.
Für die ausreichende Kippsicherheit ist eine niedrige Schwerpunktlage günstig. Und die gesamte Rahmenkonstruktion muss einen Überrollschutz mitbringen.
Als Wetterschutz dient in aller Regel eine Vollverkleidung mit Sichtfenstern und einem integrierten Fliegennetz auf der Frontfläche. Manche Hersteller setzen hier sogar Textilien mit besonderem UV-Schutz ein.
Prüfe, ob die Kinder auch mit Fahrradhelm (der wird auch im Anhänger empfohlen) noch genügend Bewegungsfreiheit haben.
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Transport und Lagerung
Für Transport und Lagerung eines Fahrradanhängers sind die Abmessungen im gefalteten Zustand ein wichtiger Punkt. Und der Bedienkomfort beim Auf- und Abbau fällt zunehmend ins Gewicht, wenn diese Handgriffe häufig stattfinden.
Gesetzliche Vorschriften für Fahrradanhänger
Für die korrekte verkehrsrechtliche Einordnung der Anhänger ist das Zugfahrzeug maßgebend. Daraus ergibt sich, welche konkreten Vorschriften für den Anhänger und die Anhängernutzung zur Anwendung kommen:
- Fahrrad: Fahrradanhänger
- Pedelec: Fahrradanhänger (StVZO, § 61a)
- E-Bike: Anhänger für Kleinkrafträder (kein Personentransport erlaubt)
- S-Pedelec: Anhänger für Kleinkrafträder (kein Personentransport erlaubt)
Ein Anhänger hinter einem Pedelec wird also dem Fahrradanhänger gleichgestellt. Die hier geltenden Vorschriften für Größe und Gewicht stellen wir im Folgenden detailliert vor.
Anhänger hinter E-Bikes und S-Pedelecs werden dagegen den “Anhängern für Kleinkrafträder” gleichgestellt. Sie sind damit zwar von einer Zulassungspflicht befreit ( FZV § 3 Satz (2) 2. f) und benötigen somit kein Kennzeichen und keine HU. Aber sie sind nicht für die Beförderung von Personen zugelassen (StVZO § 32a).
Wenn ein Anhänger-Hersteller für seine Modelle im Bereich Kinderanhänger also eine “E-Bike-Tauglichkeit” ausweist, solltest du hinterfragen, was er damit genau meint.
Lesetipps:
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Vorgaben für die Anhänger-Größe
Weil in der StVZO speziell für Fahrradanhänger keine Obergrenzen für die Abmessungen vorgegeben werden, greifen gemäß § 63, StVZO „theoretisch“ die Bestimmungen für Kfz-Anhänger. Somit wären die folgenden Abmessungen erlaubt (§ 32 (1), (2) und (3), StVZO):
- Breite max. 2,55 m
- Höhe max. 4 m
- Länge max. 12 m.
Aus den Anforderungen zum „sicheren Betrieb eines Gespannes“ ergeben sich jedoch die folgenden sinnvollen Einschränkungen (§ 32 (9), StVZO, als Empfehlung):
- Breite max. 1,0 m
- Höhe max. 1,4 m
- Länge max. 2,0 m (Spezialanhänger für Sportgeräte bis max. 4,0 m).
Vorgaben für das Anhängergewicht incl. Zuladung
Maßgeblich bzgl. Gesamtgewicht sind die Angaben des Anhänger-Herstellers. Fehlen solche Angaben, bietet sich als Empfehlung die Vorgabe aus dem (nicht rechtsverbindlichen) „Merkblatt für das Mitführen von Anhängern hinter Fahrrädern“ an:
- Ungebremster Anhänger: max. 40 kg Gesamtgewicht
- Gebremster Anhänger: max. 80 kg Gesamtgewicht
Daneben existiert noch eine Vorgabe in der DIN EN 15918 für das maximal zulässige Gesamtgewicht für Fahrradanhänger: 60 kg. Weil aber die Bindung von DIN-Normen für die Hersteller freiwillig ist, bleibt es eher eine Orientierungshilfe, wenn der Anhänger-Hersteller nicht zufällig mit dieser DIN EN Norm wirbt.
Doch ganz gleich, welcher Vorgabe du folgst, beachte das vom Fahrradhersteller angegebene maximal zulässige Gesamtgewicht als absolute Obergrenze für dein Gespann (siehe oben).
Vorschriften für die lichttechnischen Einrichtungen am Fahrradanhänger
Für Anhänger ab 60 cm Breite gilt:
- Zwei Reflektoren (weiß) an der Vorderseite
- Mindestens zwei Reflektoren (rot) an der Rückseite (Kategorie Z). Dreieckige Rückstrahler sind nicht zugelassen.
- Verdeckt der Anhänger das Rücklicht am Fahrrad zu mindestens 50 %, ist ein Rücklicht (rot) am Anhänger links vorgeschrieben.
- An den Seitenflächen sind gelbe Reflektoren oder reflektierende Speichenhülsen an den Angängerrädern vorgeschrieben. Alternativ sind auch Reifen mit Reflexstreifen erlaubt.
Ist der Anhänger breiter als 1 Meter, ist zusätzlich noch eine Frontleuchte (weiß) an der linken Ecke vorgeschrieben. Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch noch Vorgaben für Fahrtrichtungsanzeiger.
Die zum Einsatz kommenden Produkte müssen eine Zulassung vom Kraftfahrtbundesamt haben. Achte auf die K-Nummer auf den betreffenden Produkten.
Anhänger, die vor dem 1.1.2018 in den Verkehr gebracht wurden, sind von diesen Vorschriften entbunden.
Über die geltenden Vorschriften hinaus kannst du die Sichtbarkeit deines Anhängers noch weiter erhöhen. Zum Beispiel mit einem Wimpel in hell leuchtender Farbe an einer langen Stange. In manchen Ländern ist das sogar Pflicht-Ausstattung.
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Benutzungspflichtige Radwege
Als Gespann aus Fahrrad und Anhänger geniest du größere Freiheiten, wenn es die „benutzungspflichtigen Radwege“ geht. Wir haben die betreffenden Vorgaben des Gesetzgebers für dich herausgearbeitet:
Fahrradanhänger und benutzungspflichtige Radwege
Gesetzliche Vorgaben für den Personentransport
Die StVO, § 21 (3) regelt die Personenbeförderung auf Fahrrädern und in Fahrradanhängern:
Im Anhänger dürfen maximal zwei Kinder bis zum vollendeten 7. Lebensjahr befördert werden. Für körperlich behinderte Personen entfällt diese Altersbegrenzung. Der Fahrzeugführer selber muss mindestens 16 Jahre alt sein. Für Babys und Kleinstkinder benötigst du natürlich im Anhänger die für diese Altersklasse vorgesehenen Babyschalen und Kindersitze. Hinterfrage also vor dem Kauf eines Anhängers das Zubehör beim betreffenden Hersteller.
Willst du Personen per Fahrrad befördern, die älter als sieben Jahre sind, bleibt dir lediglich noch das Lastenrad. Dafür muss das infrage kommende Modell allerdings ebenfalls baulich für deren Beförderung vorgesehen sein. Hierzu sind in der Regel die Angaben des Lastenrad-Herstellers maßgebend.
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Vorschriften in anderen Ländern
Sobald du den Fahrradanhänger außerhalb Deutschlands in Einsatz bringen willst, musst du dich vorab mit den dort geltenden Vorschriften vertraut machen, sonst drohen Bußgelder.
Im Umkehrschluss solltest du beim Kauf eines Fahrradanhängers aus ausländischen Quellen vor dem Kauf sicher sein, dass der Zulassung auf deutschen Straßen nichts im Wege steht.
Lesetipps:
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Prüfsiegel und Zertifikate
Die DIN EN 15918 beschreibt die sicherheitstechnischen Anforderungen an Fahrradanhänger und deren Prüfung. Auf dieses Prüfsiegel solltest du achten, wenn du einen Fahrradanhänger kaufen willst.
Mit der Erweiterung zum Buggy oder Kinderwagen greift dann zusätzlich noch die DIN EN 1888 (Sicherheitstechnische Anforderungen für Transportmittel auf Rädern für Kinder).
Das GS-Siegel garantiert die Konformität mit den Anforderungen aus dem deutschen Produktsicherheitsgesetz. Doch nicht alle Anhänger werden von den Herstellern dieser Prüfung unterzogen, denn sie ist freiwillig.
Anbieter, die auch auf dem amerikanischen Markt verkaufen, orientieren sich zusätzlich an der ASTM F1975-2015 (Amerikanischer Standard für die sicherheitsrelevanten Komponenten an Fahrradträgern für die Beförderung von Kindern).
Fördermittel für Fahrradanhänger und Lastenfahrräder
Unter genau definierten Voraussetzungen gewährt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse auf die Anschaffung von Fahrradanhängern für den Lastentransport.
Fahrradanhänger lagern, abstellen, sichern
Du musst einen Fahrradanhänger gegen Diebstahl schützen, sonst hast du nicht lange Freude daran. Am komfortabelsten ist in dieser Hinsicht natürlich ein sicherer Stellplatz in deiner Garage oder im abschließbaren Keller.
Das Abstellen im öffentlichen Raum über längere Zeiträume solltest du möglichst vermeiden. Es birgt ein hohes Diebstahlrisiko und die permanente Bewitterung erhöht den Verschleiß am Anhänger drastisch.
Für das Sichern gegen Diebstahl gilt beim Fahrradanhänger das Gleiche wie für Fahrräder: Verwende ein hochwertiges Schloss und fixiere den Anhänger immer an einen feststehenden Gegenstand (Gitter, Fahrradständer, Laternenpfahl).
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Lesetipps:
Fahrradschloss kaufen – Was beachten?
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Das Fahrverhalten mit Fahrradanhänger
Der Umgang mit einem Fahrradanhänger will gelernt sein. Was da alles auf dich zukommt:
Kurven und Rangieren
Übe das Kurvenfahren zunächst einmal mit leerem Anhänger, um ein Gefühl für die neue Fahrlinie zu bekommen. Denn ähnlich wie mit einem LKW musst du weiter ausholen vor Kurven, sonst schneidest du die Bordsteinkante.
Fahrzeugbreite
Der Fahrradanhänger erhöht die Breite des gesamten Gespanns. Damit werden schmale Durchfahrten schneller zu einem Engpass. Im Extremfall werden bestimmte Wege jetzt sogar unfahrbar. Gleiches gilt für Treppen, steile Rampen oder andere Schikanen, die man ohne Anhänger leicht überwinden konnte. Letztendlich schränkt der Anhänger den Umfang möglicher Wege etwas ein und das solltest du immer auf dem Schirm haben, um unnötige Rückfahrten oder zu große Umwege zu vermeiden.
Gesamtgewicht
Ein Fahrradanhänger wiegt um die 15 – 20 kg und die transportierte Last wiegt ebenfalls. Somit erhöht sich das Gesamtgewicht deines Gespanns, mit dem du dich schließlich nicht nur auf ebenen Strecken bewegst. Steigungen, die du ohne Anhänger gar nicht als Steigung wahrgenommen hast, werden plötzlich zu einer Bremse.
Es ist also sehr sinnvoll, allzu anspruchsvolle Steigungen bei der Routenplanung zu umgehen. Tipp: Lieber ein paar km Umweg fahren, als sich auch nur 1 % zu viel Steigung aufzuzwingen. Deine Beinmuskeln und auf Dauer auch die Technik an deinem Fahrrad werden es dir danken.
Achslast und Lastenverteilung
Positioniere die Ladung auf dem Anhänger nach Möglichkeit so, dass sich der Massenschwerpunkt ziemlich genau über der Anhängerachse befindet. Damit hältst du die Last auf der Kupplung minimal und es gewährleistet ein neutrales Fahrverhalten.
Auch eine gleichmäßige Lastverteilung in Querrichtung (linkes Rad / rechtes Rad) wirkt sich günstig auf Fahrverhalten und Stabilität aus.
Das Bremsverhalten
Ein Fahrradanhänger (ohne Auflaufbremse) mit Insassen erhöht die gesamte bewegte Masse und erfordert somit auch zwangsläufig eine höhere Bremsenergie. Der Bremsweg wird länger, die Belastung für die meisten Einzelteile des Bremssystems höher.
Auf einer ebenen Strecke hast du den zusätzlichen Bremsweg schnell im Gefühl. Doch auf Wegen mit Gefälle ist äußerste Vorsicht angesagt. Der Anhänger schiebt von hinten mit seinem Gewicht auf das Fahrrad, sowohl bei ungebremster Fahrt als auch beim Bremsen. Das erzeugt sofort eine unkontrollierte Beschleunigung, der du auf dem Fahrrad per Bremse rechtzeitig entgegenwirken musst.
Ganz besonders tückisch ist in diesem Zusammenhang ein unbefestigter Straßenbelag: Schotter, Split, Sand, feuchter Lehm oder auch nasser Asphalt bieten bei weitem nicht mehr die gleiche Haftreibung wie ein trockener Asphalt.
Verlierst du beim Bremsen auf solchem Untergrund die Bodenhaftung, gerät das gesamte Gespann ins Rutschen und die Unfallgefahr steigt dramatisch an. Der Anhänger schiebt von hinten unkontrolliert und drückt das Hinterrad aus der Fahrspur.
Noch dramatischer wird es, wenn du in einer solchen Situation reflexartig vom Fahrrad springt. Denn damit reduziert sich das Gewicht auf den Fahrradreifen schlagartig und der Anhänger hat noch leichteres Spiel beim Schieben von hinten.
Je nach Bremssystem hast du zudem bei Regen mit reduzierter Bremswirkung zu tun. Auch das verlängert deinen Bremsweg merklich.
Lesetipps:
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Kinderanhänger oder Kindersitz?
Für kurze Strecken und uneingeschränkte Mobilität ist ein Kindersitz sicher eine flexiblere Lösung, als ein Kinderanhänger hinter dem Fahrrad. Doch hier fehlt der Wetterschutz und die erhöhte Sicherheit eines Fahrradanhängers (Gurtsystem, Überrollbügel, Knautschzone, Kippsicherheit und niedriger Schwerpunkt).
Für längere Ausfahrten und Radreisen ist der Fahrradanhänger deshalb dem Kindersitz vorzuziehen. Allerdings schränkt der Anhänger die Mobilität etwas ein (Reichweite, Kräfteeinsatz, Beweglichkeit, Außenmaße, Barrierefreiheit).
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Fahrradanhänger oder Lastenrad?
Alternativ zum Fahrradanhänger kämen auch Lastenräder in Betracht. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Mit dem Einzug der E-Bikes wird der Vergleich allerdings zunehmend komplexer.
Mit Fahrrad und Anhänger bist du auf jeden Fall flexibler unterwegs, wenn du den Anhänger nicht für sämtliche Ausfahrten benötigst.
Lesetipp:
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Fahrradanhänger oder Packtaschen?
Ein Lastenanhänger kann eine sinnvolle Alternative zu einem kompletten Satz Fahrrad-Packtaschen sein, wenn du Radreisen geplant hast. Auch als Ergänzung zu vorhandenen Packtaschen käme ein Anhänger in Betracht, wenn der Stauraum nicht ausreicht. Und auf Radreisen mit Kindern bleibt dir gar nichts anderes übrig.
Allerdings wiegt ein Anhänger schon ohne die Zuladung ein paar kg mehr als ein Satz Packtaschen. Das musst du alles schleppen. Zudem ist deine Mobilität etwas eingeschränkt: Stufen, Treppen, schmale Radwege und Offroadpisten können dich stärker ausbremsen.
Lesetipps:
Fahrrad-Packtaschen – Kaufberatung
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Fahrradanhänger selber bauen
Solange es keine Zulassungspflicht für Fahrradanhänger gibt, kannst du deinen Fahrradanhänger natürlich selber bauen. Ob sich der Aufwand rechnet, musst du mit dir selber ausmachen. Berücksichtige aber auf jeden Fall die gesetzlichen Vorschriften (Abmessungen, Gewicht, Beleuchtungseinrichtungen), sonst ziehen die Ordnungshüter das Gefährt ganz schnell aus dem Verkehr.
Für den Bereich der Lastenanhänger bietet sich als interessante Alternative zum Selbstbau aber auf jeden Fall der Umbau eines preiswerten, ausgedienten Kinderanhängers aus zweiter Hand an:
Lastenanhänger für Fahrrad und E-Bike selber bauen
Die Fahrradanhänger Testsieger in der Übersicht
Du kennst jetzt die erhöhten Anforderungen an dein Fahrrad, die gesetzlichen Bestimmungen für Anhänger-Ausstattung und Personenbeförderung und du weißt, was fahrtechnisch mit einem Fahrradanhänger im Schlepptau auf dich zukommt.
Ob ein Fahrradanhänger für dich im Vergleich zu Kindersitz, Lastenrad oder Packtaschen die bessere Wahl ist, hängt nun von deinem Nutzungsprofil ab. Und wenn dem so ist, findest du vielleicht in der folgenden Liste der Fahrradanhänger Testsieger deinen Favoriten.
Dort haben wir alle ernst zu nehmenden Modelle aufgeführt, die als Testsieger oder Kauftipp in Erscheinung treten. Basis unserer Recherche waren dabei ausschließlich Tests unabhängiger Institutionen. Modelle, die wegen gravierender Mängel abgewertet wurden oder mit ungewöhnlich vielen negativen Rezensionen aufgefallen sind, haben wir gar nicht erst in unsere Tabelle mit aufgenommen.
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Hinweise zu den Quellen:
Das deutsche Verkehrsrecht (externer Link)
Das Deutsche Institut für Normung (externer Link)
Das EU-Recht (externer Link)
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