Höhenkrankheit vermeiden – Tipps zur Akklimatisierung

Höhenkrankheit vermeidenWenn du dich auf deinen Reisen in Höhenlagen ab 1500 m aufwärts bewegst, wirst du unter Umständen mit den Symptomen der Höhenkrankheit konfrontiert. Was dabei in deinem Körper passiert und wie du Höhenkrankheit vermeiden kannst, beschreiben wir in diesem Artikel.

Wir beschreiben hier auch, welche dauerhaften Schäden und Spätfolgen entstehen können, wenn du nicht die richtigen Maßnahmen einleitest.

Unsere Tipps zur Vermeidung der Höhenkrankheit:

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Inhaltsübersicht

 

 

Was passiert im Körper bei zunehmender Höhe

Mit zunehmender Höhe sinkt der Luftdruck und damit die Fähigkeit unseres Körpers, Sauerstoff in ausreichender Menge aufzunehmen. Unser Körper startet allerdings sofort eine „Höhenanpassung“, um diese Unterversorgung so schnell wie möglich auszugleichen: Puls und Atmung werden beschleunigt, die Durchblutung der Lunge wird erhöht und es werden mehr rote Blutkörperchen gebildet, um mehr Sauerstoff transportieren zu können. Dieser Anpassungsprozess dauert um so länger, je höher wir uns befinden und kann sich über mehrere Wochen hinziehen.

In dieser Hinsicht ist eine Höhe von ca. 2500 m die Schwelle, ab der wir unseren Körper bei der „Höhenanpassung“ unterstützen müssen:

 

Das richtige Verhalten ab 2000 m Höhe

In den ersten Tagen auf Höhen über 2000 m solltest du dich so wenig und so langsam wie nur möglich bewegen. Vermeide jede körperliche Belastung und reduziere dein Bewegungstempo drastisch. Denn jede Anstrengung erhöht den Sauerstoffbedarf und erschwert die natürliche Höhenanpassung in deinem Körper.

Tückisch ist in diesem Zusammenhang, dass die Folgen einer Überbelastung erst Stunden später in Erscheinung treten. Darum vermeide auch jegliche Anstrengung, selbst wenn du dich offensichtlich topfit fühlst.

Achte in den ersten Tagen der Akklimatisierung auf warme Kleidung und gesunde Ernährung, denn während der Höhenanpassung bist du anfälliger für Erkältungen und Erkrankungen im Verdauungstrakt.

Ebenso ist auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten. In Höhenlagen ist die Sonnenstrahlung deutlich intensiver und gefährlicher. Hier sind Sonnenhut, Körper bedeckende Kleidung und Sonnenschutzmittel mit hohem Sonnenschutzfaktor sehr zu empfehlen.

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Des Weiteren unterstützt eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr die Höhenanpassung in deinem Körper. Trinke viel, aber nicht zu kalte Getränke oder Alkohol, denn dadurch wird der Körper wieder unnötig belastet.

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Gute Belüftung im Schlafraum fördert ebenfalls eine zügige Höhenanpassung.

Hast du einen Aufstieg in Höhen deutlich über 2000 m geplant, dann organisiere spätestens ab 2500 m Höhe den weiteren Aufstieg mit maximal 300 m zusätzlicher Höhe pro Tag. Maßgeblich ist bei diesem Vorgehen immer die Höhenlage von deinem nächsten Übernachtungslager und nicht ein kurzfristiger Aufstieg im Laufe des Tages.

Beispiel: Auf dem Weg vom 3000 m auf 3300 m Höhe ist ein kurzzeitiger Aufstieg auf 4000 m Höhe im Laufe des Tages kein Problem, wenn du am Ende des Tages nicht höher als auf 3300 m Höhe schläfst.

Sehr hilfreich ist zudem das Einbauen von Pausentagen ohne weiteren Aufstieg und mit bewusster Vermeidung körperlicher Anstrengung. Das unterstützt den Körper bei der natürlichen Höhenanpassung.

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Besonders gefährlich sind vor diesem Hintergrund gebuchte Reisen, bei denen in kürzester Zeit ein Aufstieg um 2000, 3000 oder sogar noch mehr Höhenmeter bewältigt wird. So ist eine mehrstündige Busfahrt in Bolivien aus dem Yungas-Gebiet (1700 m) nach La Paz (3700 – 4100 m) ebenso gefährlich einzustufen wie ein dreitägiger Treck ins Hochgebirge mit Überachtungen auf 3000 – 4000 m Höhe. Hier fehlt die Möglichkeit zur angemessenen Höhenanpassung völlig.

Darüber hinaus wird deine allgemeine Höhentauglichkeit auch stark von deinem Alter, bestehenden Krankheiten und deiner körperlichen Verfassung beeinflusst. Das solltest du im Vorfeld geplanter Unternehmungen am besten mit einem Facharzt abklären.

 

Die Symptome der Höhenkrankheit

Trotz sorgfältiger Höhenanpassung und der Vermeidung jeglicher Anstrengung treten meist schon in Höhen ab 2000 m Höhe einige Symptome in Erscheinung, die aber in der Regel schnell wieder abklingen: Kopfschmerzen, Atemnot, etwas Übelkeit und auch Nasenbluten in den ersten Tagen sind ganz normal.

Erfolgt jedoch im weiteren Verlauf ein zu schneller Aufstieg und eine unzureichende Höhenanpassung, dann kommt es zu einer Flüssigkeits-Ansammlung in Gehirn und Lunge und es treten in den Folgetagen heftigere Symptome auf: starke Kopfschmerzen, Brechreiz, Atemnot, Orientierungsprobleme, Schwindel, Erschöpfung und Husten: die akute Höhenkrankheit.

Werden diese Symptome ignoriert und erfolgt darüber hinaus ein Aufstieg um weitere Höhenmeter bis in Bereiche um 3000 – 3500 m Höhe, kann es zum Höhenlungenödem kommen. Typischerweise treten dessen Symptome erst mit wenigen Tagen Verspätung in Erscheinung: blaue Lippen, Wasser in der Lunge, dramatischer Leistungseinbruch und im schlimmsten Fall der Tod.

Sehr unwahrscheinlich ist das Höhenhirnödem, welches in Höhen über 5000 m auftritt, denn kein Mensch mit gesundem Verstand würde sich ohne ausreichende Höhenanpassung und unter Missachtung der bisherigen Symptome in solche Höhen begeben. Wenn er es dennoch macht, wird er mit Lähmungserscheinungen, Wahnvorstellungen, Bewegungsstörungen und einer irreparablen Hirnschädigung oder dem Tod konfrontiert.

 

Was du gegen Symptome der Höhenkrankheit tun solltest

Treten die ersten Symptome einer akuten Höhenkrankheit in Erscheinung, hilft nur ein Abstieg um einige hundert Meter. In der Regel tritt dann sehr schnell eine Besserung ein und die heftigen Symptome klingen ab.

Auf eine Behandlung mit Medikamenten solltest du verzichten, denn sie beseitigen nicht die Ursache, sondern betäuben nur den Schmerz. Auch ein Besuch beim Arzt wird sofort in der Empfehlung münden, die aktuelle Höhe so schnell wie möglich zu verlassen.

In den Andenländern Bolivien und Peru konsumiert die Bevölkerung seit Jahrhunderten die Inhaltsstoffe der Cocablätter als Mittel gegen die Höhenkrankheit. Manche Menschen kauen dort den ganzen Tag lang auf diesen Cocablättern herum. Deren Wirkstoffe verbessern unter anderem die Sauerstoffaufnahme deines Körpers und begünstigen somit die natürliche Höhenanpassung. Allerdings sind Besitz und Genuss dieser Cocablätter nicht in allen Ländern erlaubt. Das solltest du im Auge behalten, sobald ein Grenzgang ansteht.

Ideal wäre auch eine reproduzierbare Analyse der Höhentauglichkeit, zum Beispiel über ein Pulsoxymeter oder ein anderes Messverfahren. Doch aktuell ist die Aussagekraft solcher Messungen nicht ausreichend durch entsprechende Studien belegt.

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Unsere Erfahrungen mit der Höhenkrankheit

Wir hatten im Rahmen unserer Reisen zweimal die Gelegenheit, uns eingehend mit einer Höhenanpassung zu arrangieren: auf dem Pamir-Highway in Tadschikistan (bis 4650 m Höhe) und auf dem Altiplano in den Anden, einem Hochplateau auf 3700 – 4100 m Höhe. Unsere Erfahrungen:

Der Pamir-Highway in Tadschikistan

Hierbei sind wir mit dem Reiserad samt Gepäck über insgesamt 9 Tage von 1050 m Höhe bis auf 3900 m Höhe aufgestiegen und hatten unsere Schlafplätze und die zu fahrenden Tagesstrecken in Einklang mit der notwendigen Höhenanpassung gebracht. Die Symptome beschränkten sich auf leichte Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und zeitweisen Druck auf der Lunge, klangen aber innerhalb eines Tages immer ab.

Im Detail haben wir unsere Tagesstrecken, die täglichen Höhenunterschiede, unsere Schlafplätze und die Symptome der Höhenkrankheit auf dieser Strecke sehr genau dokumentiert:

Der Pamir-Highway in Tadschikistan.

 

Das Altiplano in den bolivianischen Anden

Hierbei sind wir, ebenfalls per Reiserad und Gepäck, von Argentinien kommend, bei La Quiaca nach Bolivien eingereist und sind auf 500 km Strecke von 2000 m Höhe (San Salvador, Argentinien) auf 3700 m Höhe (Uyuni, Bolivien) aufgestiegen. Wegen der großen Entfernungen zwischen den Ortschaften sind wir auf dieser Strecke mehrfach getrampt und hatten an mehreren Tagen die empfohlenen 300 m Aufstieg deutlich überschritten. Dafür hatten wir dann bewusst mehrtägige Pausen eingebaut:

  • in Tupiza auf 2850 m Höhe
  • in Atocha auf 3600 m Höhe
  • in Uyuni auf 3700 m Höhe.

Insgesamt hielten sich auch auf dieser Strecke die Symptome in Grenzen: Atemnot, Schwindel, Herzrasen und Kopfschmerzen traten immer nur für kurze Zeit in Erscheinung. Auch nach mehreren Wochen Höhenanpassung traten immer wieder einmal Atemnot oder Herzrasen auf.

 

Fazit zur Höhenkrankheit

Organisiere Reiseart und Aufstiegsgeschwindigkeit immer im Einklang mit einer ausreichenden Akklimatisierung, plane Pausentage als Reserve ein, reduziere körperliche Anstrengungen so weit wie möglich und achte auf gesunde Ernährung und warme Kleidung, dann werden sich die Symptome einer Höhenkrankheit in Grenzen halten.

Besonders vorsichtig musst du mit den verlockenden Angeboten für kurze Trekkingtrips ins Hochgebirge sein, sobald dort Übernachtungen in extremer Höhe mit eingeplant sind.

Auch Direktflüge aus dem Tiefland in hochgelegene Städte wie z.B. El Alto auf 4100 m Höhe in Bolivien sind in dieser Hinsicht nicht besonders klug.

Und Alkohol solltest du erst dann trinken, wenn die Akklimatisierung vollständig abgeschlossen ist und du nicht mehr mit irgendwelchen Symptomen oder Beschwerden zu kämpfen hast.

Prost!

 

 

 

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