Wer täglich ein paar km mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt oder das Rad für die üblichen Besorgungen im urbanen Alltag nutzt, wird wohl kaum über spezielle Fahrrad-taugliche Sportschuhe nachdenken, sondern mit den üblichen salonfähigen Straßenschuhen aufs Rad steigen.
Doch für sportlich ambitionierte Radler und Tourenfahrer lohnen sich tatsächlich spezielle Fahrradschuhe, um bei Pedalier-Effizienz und Komfort alles auszureizen.
Allerdings hat ein MTB-Fahrer andere Anforderungen an seine Radschuhe, als ein Rennrad-Sportler im Wettkampf oder ein Tourenradler auf Radreise. Um diesen individuellen Ansprüchen gerecht zu werden, hat sich die Modell-Vielfalt unter den Radschuhen immer weiter ausdifferenziert und du findest heute für jede Nische im Radsport den passenden Schuh. Wenn du weißt, worauf zu achten ist!
Lesetipp:
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Welche Unterschiede gibt es in der Ausstattung? Auf welche Funktions-Details solltest du achten? Und muss es in jedem Fall ein klassischer Radschuh sein, oder reichen vielleicht Sportschuhe? Eine Kaufberatung über Fahrradschuhe und Fahrrad-taugliche Sportschuhe sowie unsere Produkt-Empfehlungen:
* Dieser Beitrag enthält Werbelinks.
Inhaltsübersicht
- Rennradschuhe
- MTB-Schuhe
- Radschuhe für BMX / Dirtbike / Freeride
- Radschuhe für Trekking / All-Mountain
- E-Bike Schuhe
- Fahrrad-taugliche Sportschuhe
- Radsocken
- Überschuhe
- Winter-Radschuhe
Rennradschuhe
Beim Rennradschuh ist die Sohle sehr steif, um die Kraftübertragung so effizient wie möglich zu halten und Verspannungen im Fuß zu vermeiden. Das setzt aber voraus, dass der Schuh rundherum eine perfekte Passform hat.
Gleichzeitig weist die Sohle in der Regel kein nennenswertes Profil auf, was der Aerodynamik zugutekommt. Damit sind diese Radschuhe aber auch nicht wirklich zum Laufen geeignet und schon gar nicht fürs Gelände ausgelegt.
Der guten Aerodynamik wegen ist der Rennradschuh auch relativ schlank geschnitten und verzichtet auf jegliche Elemente, die der Windschnittigkeit im Weg stehen, also z. B. grobe Klettverschlüsse und herum wirbelnde Schnürsenkel. Als Verschlusssystem kommt daher bevorzugt ein filigraner, aber sehr robuster Ratschenverschluss zum Einsatz, der für einen festen Sitz sorgt und die hohen Kräfte in der Zugphase aufnimmt.
Apropos Zugphase: Klickpedale sind beim Rennradschuh obligatorisch. Denn nur damit ist die Zugphase beim Pedalieren für den Vortrieb nutzbar (Foto).
Auch eine effektive Belüftung ist wichtig. Hierfür sorgen ein atmungsaktives Obermaterial und Mesh-Einsätze. In diesem Rahmen sollten auch die Socken schon mit einbezogen werden: Statt Baumwolle kommen hier bevorzugt Funktions-Socken aus Kunstfaser zum Einsatz, die den Schweiß effektiv vom Fuß nach außen transportieren.
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Insgesamt wird beim Rennradschuh ein geringes Gewicht angestrebt, denn er zählt mit zur routierenden Masse. Dabei treiben die hochwertigen, besonders leichten Materialien (Carbon, Titan, usw.) den Preis merklich in die Höhe.
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MTB-Schuhe
Um im Bedarfsfall (Sturz, Gewichtsverlagerung, usw.) schnell die Verbindung zwischen Schuh und Pedal lösen zu können, sind MTB-Fahrer bevorzugt ohne Klickpedale unterwegs. Und weil sie nicht selten in den Pedalen „stehen“, um die Stöße aus größeren Sprüngen oder dem Gelände abfedern zu können, muss die Schuhsohle äußerst rutschfest auf dem Pedal haften. Auch bei Nässe und Schlammbewurf. Denn das Abrutschen wäre der Super-GAU.
Zusätzlich muss der Schuh aber auch einen sicheren Tritt im Gelände gewährleisten, denn der MTB-Fahrer läuft auch des Öfteren mal mit seinem Bike auf der Schulter durch unwegsame Passagen. Die Sohle muss also sehr griffig sein und darf ein üppiges Profil aufweisen. Sie ist nicht so steif wie im Rennradschuh und ermöglicht das normale Abrollen der Füße beim Laufen.
Um die Sprunggelenke vor Verletzungen zu schützen, werden MTB-Radschuhe gerne höher geschnitten. Lediglich im Bereich der Ferse sorgt eine tiefere Aussparung für ausreichende Bewegungsfreiheit beim Pedalieren.
Das Obermaterial muss atmungsaktiv und Wasser- bzw. Schmutz-abweisend sein. Insgesamt muss der Schuh auch sehr pflegeleicht sein, denn der Kontakt mit Schlamm und Erde ist beim MTB-Schuh eher die Regel als die Ausnahme.
Das preiswerteste Verschlusssystem ist der normale Schnürsenkel, fixiert durch Klettband. Er ist zudem völlig unempfindlich gegen Schmutz, was bei den filigranen Ratschen-Verschlüssen nicht ohne besondere Zuwendung garantiert ist.
Lesetipp: MTB-Kaufberatung – Worauf achten?
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Radschuhe für BMX / Dirtbike / Freeride
Auch hier wäre eine feste Verbindung zwischen Schuh und Pedal per Klicksystem eher störend. Denn für die Gewichtsverlagerung und die waghalsigen Stunts braucht es Bewegungsfreiheit. Die Sohle muss also griffig sein, darf dabei aber nicht zu steif sein und muss auch bei Nässe und Schlamm guten Halt auf dem Pedal bieten. Ist sie besonders dick, bietet sie genug „Abrieb“-Masse, wenn die Schuhe die Rolle der Bremsen übernehmen (wie beim BMX üblich).
Um die Stoßenergie aus den Stunts und Sprüngen Gelenk-schonend abfedern zu können, ist eine aufwändige Dämpfung im Bereich der Innensohle sehr nützlich. Zusätzlich werden Zehen- und Fersen-Bereich gerne verstärkt. Und auch hier bringt ein erhöhter Schaft zusätzlichen Verletzungsschutz für die Sprunggelenke.
Insgesamt muss der Schuh sehr robust sein, muss Nässe und Schmutz vertragen können und muss pflegeleicht sein.
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Radschuhe für Trekking / All-Mountain
Nicht wenige kombinieren den Radsport noch mit anderen Aktivitäten im Outdoor-Bereich, seien es kleinere oder größere Wanderungen, Besichtigungen oder ein Stadtbummel. Dann werden aus reinen Fahrradschuhen Allround-Sportschuhe:
Die Sohle ist steif genug für eine effiziente Krafteinleitung ohne Verspannungen, aber flexibel genug für ein angenehmes Abrollen beim Laufen. Die Cleats stehen nicht aus der Sohle hervor, sondern sind versenkt angeordnet.
Die Zwischensohle ist im Bereich der Ferse stärker gepolstert, um mehr Komfort beim Laufen zu gewährleisten. Schafthöhe und Profil orientieren sich am Einsatzbereich. Und für den urbanen Raum darf der Schuh dann ruhig salonfähig aussehen.
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E-Bike Schuhe
Das E-Bike als neuer Trend erweitert den Zweirad-Markt gewaltig. Da wittern die Anbieter natürlich gleich neue Einnahmequellen und suggerieren dem E-Bike-Einsteiger gerne ein, er bräuchte unbedingt einen speziellen E-Bike-Schuh.
Doch nach unserer Einschätzung reicht es, wenn du dein E-Bike-Nutzungs-Profil auf die oben erwähnten Radsport-Gattungen projizierst. Dann findest du mit Sicherheit das passende Modell im Angebot der üblichen Radschuhe. Denn außer einer höheren Geschwindigkeit und größerer Reichweite ist das E-Bike-fahren dem Fahrradfahren ja schließlich sehr ähnlich. Da braucht es keinen speziellen E-Bike-Schuh.
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Fahrrad-taugliche Sportschuhe
Schaut man sich das Preisgefüge unter den klassischen Fahrradschuhen an, kommt man leicht ins Grübeln. Da gehen schnell 100 Euro oder mehr über den Ladentisch. Und für einen Wettkampf-ambitionierten Hobby-Radler macht eine solche Investition auch durchaus Sinn.
Doch viele Freizeit-Radler kommen auch mit weniger „Performance“ zurecht oder benötigen die Option zur Nutzung von Klicksystemen gar nicht. Da wird der Spielraum für preiswertere Produkte dann deutlich größer, denn in diesem Fall kannst du auch unter den allgemein gebräuchlichen Sportschuhen gezielt nach passenden Modellen suchen. Sie sollten lediglich in den wesentlichen Ausstattungs-Merkmalen einem Radschuh sehr nahekommen:
- Achte auf eine steife, griffige Sohle
- Achte auf atmungsaktives Obermaterial
- Achte auf Nässe- und Schmutz-Unempfindlichkeit
- Überlege dir, wie du die Schnürsenkel fixierst, um das Hängenbleiben zu vermeiden
- Achte auf gute Passform und festen Halt.
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Radsocken
Die besten Fahrradschuhe bringen nicht viel, wenn die Radsocken nicht ebenso sorgfältig gewählt werden: Sie sollten atmungsaktiv sein, eine gute Passform haben und keine Falten werfen.
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Überschuhe
Für den Schutz gegen Nässe, Schmutz und Kälte gibt es Übersocken oder Überschuhe. Sie erweitern den Einsatzbereich des Radschuhs und machen ihn zum Ganzjahres-Modell. Sie wirken auch lebensverlängernd bei empfindlicheren Schuhmodellen.
Die Minimal-Version in dieser Hinsicht sind sicher Zehlinge. Sie bestehen aus Neopren und werden einfach über die Schuhspitzen gezogen.
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Winter-Radschuhe
Wer allerdings intensiv in winterlichen Temperaturen seinen Radsport betreibt, sollte sich alternativ wintertaugliche Radschuhe ansehen. Sie sind durch Fütterung ausreichend wärmeisoliert, durch Membranen (GoreTex) wasserdicht und im Obermaterial besonders resistent gegen Nässe und Schmutz. Reflektierende Elemente und grelle Farbgestaltung sorgen zudem für mehr Sicherheit im Straßenverkehr bei schlechter Sicht oder an dunklen Tagen.
Achte beim Verschlusssystem auf Bedienbarkeit mit Winterhandschuhen. Hier sind vor allem Schnellschnürsysteme wie QuickLace und Drehverschluss (Boa Schnürsystem) ideale Konzepte (Foto).
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Fazit über Fahrrad-taugliche Sportschuhe
Für die meisten Radler muss es nicht ein klassischer Radschuh sein, sondern es reicht ein Sportschuh mit Radschuh-ähnlichen Ausstattungs-Merkmalen. Solange du nicht Klickpedale nutzen willst.
Aber wenn du tatsächlich den perfekten Radschuh suchst, dann weißt du jetzt, auf welche Details du in der Ausstattung achten musst.
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