Der Fahrradständer geniest als optionales Anbauteil bei Weitem nicht die gleiche Aufmerksamkeit, wie Schaltung, Reifen oder Bremsen. Doch er kann ganz schön nerven, wenn er nicht das tut, was man von ihm erwartet: einen sicheren Stand gewährleisten und sich einfach bedienen lassen.
Doch wie findest du nun den passenden Fahrradständer für dein Fahrrad oder E-Bike? Was unterscheidet Mittelbauständer, Seitenständer und Hinterbauständer? Für wen lohnt sich ein Zweibeinständer? Und auf welche Dinge musst du achten beim Vergleich der Modelle? Eine Fahrradständer Kaufberatung.
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Inhaltsübersicht
- Der stabile Stand
- Die Montageanbindung des Ständers
- Mittelbauständer
- Seitenständer
- Hinterbauständer
- Zweibeinständer
- Lowrider-Ständer
- Belastbarkeit der Fahrradständer
- Verstellbarkeit der Fahrradständer
- Der Ständerfuß
- Die Bedienung des Fahrradständers
- E-Bike-Ständer
- Gar kein Ständer
- Die Fahrradständer in der Übersicht
Der stabile Stand
Von einem Fahrradständer erwarten wir, dass er das geparkte Fahrrad sicher abstützt und jegliche Bewegung unterbindet. Doch dieser Erwartungshaltung kann der Ständer nicht vollständig gerecht werden. Denn Vorder- und Hinterrad sind drehbar gelagert und diesen zusätzlichen Freiheitsgrad besitzen sie auch, wenn das Rad auf einem Fahrradständer abgestellt wird. Hier reichen schon eine Windböe oder leichtes Gefälle aus, um das Gefährt in Bewegung zu setzen, quasi um den Ständerfuß herum.
Für den sicheren Stand reicht ein Fahrradständer alleine also oftmals nicht aus. Vielmehr musst du das Fahrrad oder E-Bike im geparkten Zustand zusätzlich noch derart an festen Gegenständen (Stangen, Mauern, usw.) verkeilen, dass auch die Dreh-Fähigkeit der beiden Laufräder unterbunden ist.
Die Montageanbindung des Ständers
Eine weitere Schwäche des Ständers ist die unglückliche Anbindung im unteren Bereich des Fahrradrahmens. In Anbetracht der Massenkräfte, die ein Fahrrad oder E-Bike mit mehr oder weniger Zuladung mitbringt, müsste der Ständer nämlich am Oberrohr montiert sein, um seine volle Wirkung als Stütze zu entfalten (Foto).
Tatsächlich ist für alle verfügbaren Modelle aber die Anbindung im Bereich der Kettenstreben vorgesehen. Weil sich der Massenschwerpunkt des Gefährts aber stets oberhalb der Ständer-Anbindung befindet, bleibt eine mehr oder weniger große Instabilität gegen Kippen.
Darüber hinaus haben alle möglichen Anbindungspunkte zwischen Mittelbau und Hinterbau ihre Vor- und Nachteile. Die stellen wir im Folgenden vor:
Mittelbauständer
Der Mittelbauständer wird an die Ständerplatte hinter dem Tretlager montiert. Diese Anbindung ist recht stabil, aber der ausgefahrene Ständer behindert den Tretkurbeltrieb. Das kann bei Wartungsarbeiten empfindlich stören, z. B. beim Ölen der Kette.
Lesetipp:
Fahrradkette reinigen, ölen, kürzen, wechseln
Seitenständer
Der Seitenständer wird auf der linken Kettenstrebe montiert. Hierfür kommen aber lediglich Kettenstreben mit kantigem oder ovalem Profil infrage, um die nötige Verdreh-Sicherheit in der Klemmung zu erzeugen. Für runde Kettenstreben ist der Seitenständer also ungeeignet.
Alternativ gibt es das Direct Mount System. Hier wird der Seitenständer über zwei Schrauben an eine passende Aufnahme an der Kettenstrebe montiert. Der Schraubenabstand beträgt 18 oder 40 mm (KSA 18 / KSA 40).
Cube bietet analog dazu sein eigenes proprietäres System „Flat Mount“ und „Easy Mount“ an. Hier wird der Ständer formschlüssig in die Kettenstrebe eingesetzt und ebenfalls mit zwei Schrauben fixiert.
Mit Direct Mount, Flat Mount und Easy Mount ist die Anbindung zwischen Ständer und Rahmen zwar perfekt gelöst, doch bei Überlastung (siehe oben) verlagert sich die Sollbruchstelle vom Fahrradständer in die Kettenstrebe. Im schlimmsten Fall schrottet es also deinen Fahrradrahmen.
Hinterbauständer
Der Hinterbauständer wird in dem Dreieck aus Kettenstrebe und Sattelstrebe fixiert. Diese Anbindung ist sehr stabil und verdrehsicher, setzt aber voraus, dass die Anbindung der Stütze in der Geometrie zum betreffenden Fahrradrahmen passt. Diese Kompatibilität aus der Ferne abzuschätzen, ist schwierig. Du solltest beim geringsten Zweifel also vor dem Kauf probe montieren.
Zweibeinständer
Ist eine Schräglage des Gefährts im geparkten Stand unerwünscht (z. B. bei Kindersitz mit Kind oder Gepäck), kann der Zweibeinständer eine sinnvolle Wahl sein. Er wird ebenso wie der Mittelbauständer an der Trägerplatte hinter dem Tretlager montiert und sorgt für einen stabilen Stand, bestehend aus dem Hinterrad und den beiden Ständerfüßen. Das Vorderrad steht im geparkten Zustand also in der Luft.
Lesetipps:
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Allerdings erfordert dieser Doppelständer einen mehr oder weniger großen Krafteinsatz, insbesondere bei schwerer Zuladung. Du musst das Rad nämlich am Lenker hochziehen und gegen den per Fuß fixierten Ständer nach hinten schieben, bis das Zweibein sicher eingerastet ist. Das kann auf Dauer ziemlich anstrengend werden.
Lowrider-Ständer
Insbesondere für Reiseräder mit vollem Gepäck an Hinter- und Vorderrad bietet sich noch ein zusätzlicher Seitenständer für das Vorderrad an. Er wird üblicherweise an der unteren Strebe des Lowriders befestigt und hat ein relativ kurzes Standbein.
Lesetipps:
Alternativ gibt es Lenkungsdämpfer, die zwischen Gabel und Rahmen montiert werden und wie eine Zugfeder die Gabel am ungewollten Umschlagen hindern.
Belastbarkeit der Fahrradständer
Seriöse Hersteller geben für ihre Fahrradständer an, für welche Belastung sie ausgelegt sind (25, 30, 50, 80 kg). Diese Angabe bietet eine gute Orientierung, wenn du auf der Suche nach einem stabilen Ständer bist.
Für ein Reiserad mit 40 kg Zuladung solltest du beispielsweise nach Ständern mit 50 bis 80 kg Belastbarkeit suchen. Denke dabei auch an Windböen, unebene Untergründe, Gefälle, usw.
Verstellbarkeit der Fahrradständer
Bei den meisten Fahrradständern ist die Länge des Standbeins verstellbar. Zum einen eignet sich ein solcher Fahrradständer dann gleich für mehrere Rahmen- und Laufrad-Größen und zum anderen kannst du über diese Verstellung die gewünschte Neigung im geparkten Zustand einstellen.
Ist das Ständerbein nicht verstellbar, muss der Fahrradständer in der Größe exakt zu deiner Fahrradgröße passen. An mancher Stütze kannst du das Standbein aber auch selber auf die gewünschte Länge kürzen (z. B. per Säge).
Der Ständerfuß
Die Größe der Auflagefläche am Ständerfuß entscheidet vor allem über die Standsicherheit auf weichem Untergrund. Der beste Ständer nützt schließlich nicht viel, wenn das Standbein im Boden versinkt. Allerdings ist die Flächenpressung zwischen Ständerfuß und Untergrund bei großer Auflagefläche kleiner. Das bedeutet: Das geparkte Fahrrad gerät dann leichter ins Rutschen.
Achte beim Ständerfuß also nicht nur auf eine große Auflagefläche, sondern wähle auch Material mit hohen Reibwerten. Aber Achtung: Je weicher der Ständerfuß, desto schneller ist er abgenutzt. Und dann drückt sich das Standbein durch den Ständerfuß wieder in den Untergrund.
Die Bedienung des Fahrradständers
In aller Regel wird das Ständerbein per Fuß aus- und eingefahren. Damit das sehr kontrolliert gelingt, darf der Widerstand im Scharnier nicht zu groß und nicht zu klein sein. Wenn möglich, solltest du das vor dem Kauf testen, dann weißt du, was dich erwartet.
Und damit das Scharnier auf Dauer auch geschmeidig bleibt, benötigt es in regelmäßigen Abständen etwas Fett.
Lesetipps:
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E-Bike-Ständer
Kippt ein E-Bike um, können Akku, Akkuhalterung, Bordcomputer und Motor schaden nehmen. Denn für harte Aufschläge sind diese Komponenten nicht gebaut. Der E-Bike-Ständer muss also einen besonders sicheren Stand ohne Kompromisse gewährleisten. Achte vor dem Kauf eines E-Bikes also am besten auch auf den verbauten Ständer und prüfe ihn auf Tauglichkeit.
Bei Pedelecs und E-Bikes bis max. 25 km/h darfst du zwar eigenmächtig auf einen anderen Ständer umrüsten, wenn du dafür den Bedarf siehst, doch den Aufwand kannst du dir sparen.
Lesetipps:
Pedelec, E-Bike und S-Pedelec – die Unterschiede
Gar kein Ständer
Gar kein Ständer ist übrigens auch eine Alternative. Du sparst das Gewicht des Ständers ein und dein Fahrrad wird aerodynamischer. Im Gelände würde dich mancher Ständer auch empfindlich behindern. Für Rennrad und Mountainbike ist der Verzicht auf einen Ständer also ganz normal.
Aber selbst für Cityrad oder Tourenrad kann der Ständer entbehrlich sein. Scanne einmal deinen Nutzungsbereich im Hinblick auf das Abstellen und Parken deines Bikes. Vielleicht kannst auch du auf den Fahrradständer verzichten.
Die Fahrradständer in der Übersicht
Nachdem du jetzt all die verschiedenen Ständer-Modelle mit ihren Vor- und Nachteilen und all die wesentlichen Beurteilungskriterien kennst, findest du in den folgenden Tabellen sicher die für dich passenden Modelle. Sortiert haben wir die Modelle nach der Art ihrer Befestigung. Produkte, die über 15% negative Rezensionen (Bewertungen mit 1 oder 2 Sternen) hatten, sind in unseren Übersichten aber gar nicht erst gelistet.
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Mittelbauständer in der Übersicht
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Seitenständer in der Übersicht
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Hinterbauständer in der Übersicht
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Zweibeinständer in der Übersicht
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