Der Nabendynamo im Vorderrad liefert nicht nur den Strom für deine Beleuchtungsanlage, sondern er eignet sich auch hervorragend zum Handy laden.
Wie das geht und was du dabei alles beachten solltest, beschreiben wir in diesem Artikel. Des Weiteren stellen wir alle Geräte vor, die sich zum Handy laden per Nabendynamo eignen.
* Dieser Beitrag enthält Werbelinks.
Inhaltsübersicht
Handy oder Smartphone
Der Nabendynamo
Der Nabendynamo als Stromquelle
Das Handy als Stromverbraucher
Handy laden per Nabendynamo
USB-Ladegeräte für Nabendynamos
Busch & Müller USB-Werk
Cinq Plug6 plus
Cycle2Charge V3
DynaLader Digital
Forumslader V6
Kemo M172 Laderegler
Lumi-Con Bike Energy Harvester PM (X)
Lumotec Luxos U Scheinwerfer
Velotor Sport E2 Pro
Zzing Smartphone Edition
Auf Nabendynamo umrüsten
Stromversorgung auf Radreisen
Handy oder Smartphone
Zunächst einmal sollten wir die Begrifflichkeiten klarstellen:
Auch wenn heute so ziemlich jeder sein Smartphone als „Handy“ bezeichnet: das Gerät mit dem großen Touch-Display, dem Internetzugang und dieser grenzenlosen Möglichkeit zur Individualisierung über Apps, … dieses Gerät nennt sich „Smartphone“. In Abgrenzung dazu war/ist das ursprüngliche „Handy“ lediglich ein Mobiltelefon, also ein mobiles Gerät zum Telefonieren.
Im Hinblick auf das Laden dieser Geräte über den Nabendynamo ist diese Unterscheidung durchaus relevant. Denn Smartphone-Akkus sind beim Laden je nach Hersteller und Modell deutlich anspruchsvoller als die Handy-Akkus.
Im weiteren Verlauf dieses Artikels verwenden wir also den geläufigeren Begriff „Handy“, meinen damit aber vor allem das „Smartphone“.
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Der Nabendynamo
Ein Nabendynamo kombiniert die Funktionalität von Laufradnabe und Stromgenerator. Als Stromlieferant für die fest installierte Fahrradbeleuchtung ist er dem historischen Seitenläufer-Dynamo um Längen voraus:
• Er rutscht bei Nässe und Schnee nicht durch
• Er liefert unter Last geringere Laufwiderstände
• Er erzeugt im Betrieb keinen Lärm
• Das Ein- und Ausschalten ist komfortabler.
Doch bei einem Nabendynamo bewegen sich die stromrelevanten Dynamo-Komponenten (Anker und Spule) als fest integrierte Bauteile der Vorderradnabe auch gegeneinander, wenn kein Strom für Beleuchtung benötigt wird, zum Beispiel bei Fahrten am helllichten Tag. Wir können den Dynamo dann also als Stromerzeuger nutzen und zum Beispiel unser Handy laden.
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Der Nabendynamo als Stromquelle
Die Leistung eines Nabendynamos hängt ab von Last und Geschwindigkeit. Nabendynamos mit 3 Watt Nennleistung sind ausgelegt auf eine Last von 3 Watt (Glühbirne vorn 2,4 Watt, Glühbirne hinten 0,6 Watt). Diese 3 Watt Leistung werden auch schon bei mäßiger Geschwindigkeit erreicht.
Weil aktuelle LED-Scheinwerfer aber schon bei deutlich geringeren Leistungswerten ihre volle Helligkeit erreichen und der Gesetzgeber die Vorschriften für Fahrrad-Lichtanlagen reformiert hat, bietet der Markt mittlerweile auch Nabendynamos mit 2,4 oder 1,5 Watt Nennleistung.
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Wenn du mit deinem Nabendynamo aber Ladestrom für dein Handy produzieren willst, liefert der 3 Watt – Nabendynamo die höhere Ausbeute. Für die LED-Scheinwerfer ist das in der Regel kein Problem, weil sie mit einem Überspannungsschutz ausgestattet sind, der sie vor zu hoher Leistungsaufnahme schützt. Frage im Zweifel den Händler, ob die angedachte Kombination aus Nabendynamo und Scheinwerfer passt.
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Doch wenn wir unser Handy über den Nabendynamo laden wollen, gibt es einiges zu beachten:
Das Handy als Stromverbraucher
Wie alle mobilen elektronischen Geräte benötigt auch das Handy einen integrierten Stromspeicher, um den erforderlichen Betriebsstrom zur Verfügung zu stellen. Obligatorisch ist das ein wiederaufladbarer Akku, beim Smartphone in der Regel ein Lithium-Ionen-Akku. Als Ladeschnittstelle dient ein USB-Eingang.
Für die Aufladung des verbauten Akkus benötigt man einen Gleichstrom mit 5 Volt Spannung. Wird der Akku über das häusliche Stromnetz gespeist, transformiert ein vorgeschaltetes Netzteil die 220 Volt Netzspannung auf die erforderlichen 5 Volt herunter und macht aus Wechselstrom Gleichstrom.
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Handy laden per Nabendynamo
Auch der Nabendynamo liefert Wechselstrom, noch dazu mit mehr als 5 Volt Spannung (6 Volt oder mehr). Somit ist klar, dass das Handy laden per Nabendynamo nur mit vorgeschaltetem Laderegler funktioniert.
Des Weiteren führt jeder Stop beim Radfahren bei den meisten Handy-Modellen zu einer Ladeunterbrechung, was zum einen nicht gut für den Akku ist und zum anderen die Ladeeffizienz in den Keller zieht. Denn nach jedem Ladestop schaltet beim nächsten Ladestart automatisch das Handy-Display ein, was unerwünscht viel Strom zieht.
Du benötigst also einen Pufferakku zwischen Nabendynamo und Handy, der auf Ladeunterbrechungen und schwankende Ladeströme unempfindlich reagiert. Dieser Pufferakku sollte dann auch gleich einen 5 Volt-USB-Ausgang bereitstellen. Und damit sind wir bei den USB-Ladegeräten für Nabendynamos gelandet:
USB-Ladegeräte für Nabendynamos
Seit vielen Jahren schon gibt es eine ganze Palette geeigneter USB-Ladegeräte, die den Strom aus dem Nabendynamo speichern und über einen 5-Volt-USB-Ausgang bereitstellen, beispielsweise zum Handy laden. Daneben werden mittlerweile auch fest im Vorbau integrierte Ladeanschlüsse und Scheinwerfer mit integriertem Pufferakku und Ladeausgang angeboten.
Nicht alle Modelle eignen sich für jedes Smartphone, aber es gibt ja noch eine ganze Reihe weiterer mobiler Verbraucher mit USB-Ladeanschluss: Powerbank, Navi, MP3-Player, usw. Welches Modell für dich nun das passende Ladegerät ist, erkennst du an den individuellen Eigenschaften der Geräte unter Berücksichtigung deines Nutzungsprofils:
Laderegler ohne Pufferakku (Cycle2Charge V3, Velotor SE2, Kemo M172, usw.) haben zwar ihre Daseinsberechtigung, eignen sich für das Handy laden allerdings weniger gut (siehe oben).
Mit integriertem Pufferakku ist das Handy laden problemlos möglich, aber das Zwischenspeichern der Ladung in diesem Pufferakku erhöht die Summe der Verluste zwangsläufig. Zudem ist die Lebensdauer der Pufferakkus erfahrungsgemäß auf wenige Jahre beschränkt, denn diese Akkus verschleißen im Laufe der Zeit wie alle anderen Akkus auch. Aus dieser Sicht empfehlen sich hier vor allem Ladegeräte, deren Akku-System ausgetauscht werden kann, sobald die Leistung zu stark abfällt.
Besonders nachhaltig ist in diesem Zusammenhang, wenn sich der neue Pufferakku aus Standard-Akkuzellen (z. B. AA Mignon-Zellen mit 1,5 V) aufbauen lässt.
Ein weiteres Kriterium für die Auswahl ist der Schutz gegen Bewitterung. Geräte, die fest im Fahrrad verbaut sind (z. B. im Vorbau), unterliegen der Witterung, selbst wenn die Kontakte durch Schutzkappen abgedeckt werden können. Andererseits fällt bei solchen Modellen die Verkabelung einfacher aus.
Wer nicht nur sein Handy, sondern noch andere Verbraucher mit unterschiedlichen Anschlusswerten versorgen will, der wählt am besten ein Ladegerät mit einstellbaren Ausgangswerten: Der Forumslader und das E-Werk von Busch & Müller bieten sich hier an.
Im Folgenden stellen wir die einzelnen USB-Ladegeräte für Nabendynamos vor:
Busch & Müller USB-Werk
Busch & Müller bietet zwei Varianten an: USB-Werk und E-Werk. Das USB-Werk hat einen Pufferakku mit lediglich 100 mAh fest verbaut und nicht auswechselbar. Der USB-Ausgang liefert 5 Volt und bis zu 0,5 Ampere.
Gewicht: 53 g, Preis: 70 Euro.
Wer die Leistungswerte am Ausgang (Spannung und Stromstärke) flexibel auf verschiedene Verbraucher einstellen will, sollte das E-Werk wählen. Ausgangsspannung variabel bis 13,3 Volt einstellbar, Stromstärke variabel bis 1,5 Ampere einstellbar. Gewicht: 53 g, Preis: 130 Euro. Hier ist der Pufferakku allerdings ein separates Zubehör mit 1400 mAh Ladekapazität. Gewicht: 180 g, Preis: 64 Euro.
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Cinq Plug6 plus
Dieses smarte Ladegerät verschwindet vollständig in Steuerrohr und Gabelschaft (Gabelschaft-Innendurchmesser 24,1 mm erforderlich). Der Pufferakku hat eine Kapazität von 1100 mAh, der USB-C-Ausgang liefert bis zu 1200 mA. Mit Ladestandsanzeige.
Gewicht: 197 g, Preis: 280 Euro.
Cycle2Charge V3
Dieser Laderegler wird als Kappe fest auf dem Vorbau installiert. Eine drehbare Abdeckung schützt vor Bewitterung, ein Pufferakku ist nicht integriert. Der USB-Ausgang liefert 5 Volt und max. 1000 mA. Ein Überspannungsschutz ist integriert. Geeignet für Navi, Powerbank, MP3-Player und Handy, aber nicht jedes Smartphone. Gewicht: 50 g, Preis: 80 Euro.
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DynaLader Digital
Dieses Ladegerät besitzt einen ungewöhnlich großen Pufferakku mit 25 Wh Ladekapazität, daher ist diese kompakte Box auch relativ schwer. Das mitgelieferte 2 Meter lange Kabel wird vom Nabendynamo bis zum Lenker verlegt, das Ladegerät verschwindet auf der Fahrt in der Lenkertasche oder in einer passenden Halterung am Lenker. Der USB-Ausgang liefert 5 Volt und bis zu 1000 mA. Für das Laden von Smartphones und anderen Geräten bestens geeignet.
Gewicht: 312 g, Preis: 140 Euro.
Forumslader V6
V6 ist die aktuellste Version (externer Link) des berühmten Dynamoladers. Als Bastelobjekt gestartet und in zahlreichen Iterationsschleifen immer weiter perfektioniert. Enthält einen Pufferakku mit 2,1 Ah (3 × 0,7 Ah) oder 8,7 Ah (3 × 2,9 Ah), als Gehäuseversion oder im Ahead-Gabelschaft verbaut, als Bausatz oder fertig aufgebaut käuflich. Preis: je nach gewählter Ausführung.
USB-Ausgang mit 5 Volt, 3 Ampere sowie 12 Volt Ausgang mit bis zu 4 Ampere. Anzeige Ladezustand in 5 Stufen, Bluetooth. Gewicht: 120 g oder 210 g, je nach Ausstattung.
Kemo M172 Laderegler
Dieser Laderegler ist schlicht und kompakt, bringt aber einen größeren Verkabelungsaufwand mit. Der notwendige Verdrahtungsplan ist im Lieferumfang enthalten und du solltest ihn auf längeren Touren dabei haben. Per Kippschalter Umschaltung von Beleuchtung auf Ladebetrieb. Enthält keinen Pufferakku. Liefert am USB-Ausgang 5,2 Volt und max. 300 mA. Für viele Verbraucher geeignet, aber für viele Smartphones nicht.
Gewicht: 53 g, Preis: 27 Euro.
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Lumi-Con Bike Energy Harvester PM (X)
Der Bike Harvester wird in mehreren Versionen angeboten. Die Versionen PM und PMX eignen sich als Ladegeräte für Nabendynamos. Der integrierte Pufferakku hat eine Kapazität von 15 Wh (PM) bzw. 10 Wh (PMX). Die verbauten Akkuzellen sind auswechselbar. Der USB-Ausgang liefert 5 Volt und bis zu 1,5 Ampere. Überspannungsschutz und LED-Anzeige für Lade- und Betriebszustände sind integriert.
Preis: 160 / 170 Euro
Lumotec Luxos U Scheinwerfer
Fahrrad-Scheinwerfer mit integriertem USB-Ladeausgang (im Lenkertaster) und kleinem Pufferakku. Beleuchtungsstärke 70 Lux, Helligkeitssensor, Tagfahrlicht, Standlicht, Panorama-Nahlicht, Flutlicht (90 Lux), Bedienung über Lenkertaster. Das Highlight: Eine Kontroll-LED zeigt an, ob der Rückstrahler funktioniert.
Preis: 150 Euro
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Velotor Sport E2 Pro
Erlaubt Ladebetrieb bei eingeschalteter Beleuchtung, enthält aber keinen Pufferakku. Stellt bis zu 13 W Ladeleistung bereit. Wird zwischen Nabendynamo und Fahrradbeleuchtung geschaltet.
Preis: 293 Euro
Zzing Smartphone Edition
Das Zzing (externer Link) ist kompakt und wird per Klick-Fix-Halterung am Lenker fixiert (oder in der Lenkertasche deponiert). Der integrierte Pufferakku mit wahlweise 5 x 2700 oder 5 x 2000 mAh ist austauschbar. Das Kabelset mit Stecker ist wahlweise für SON oder Shimano Nabendynamo bestellbar.
Gewicht: 259 g, Preis: 99 Euro (Basisversion) + x je nach Variantenwahl.
Auf Nabendynamo umrüsten
Wer an seinem Fahrrad noch den alten Seitenläufer-Dynamo montiert hat, kann auf einen Nabendynamo umrüsten. Entweder durch Umspeichen von der alten Vorderradnabe auf den Nabendynamo oder durch den Austausch des gesamten Laufrades. Ersteres ist preiswerter, setzt aber Know-how und Werkzeug (Speichenschlüssel, Zentrierständer) voraus. Unsere Anleitungen hierzu:
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Stromversorgung auf Radreisen
Für eine ausgedehnte Radreise gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Geräte und Zubehörteile für die Stromversorgung und das Laden diverser Akkus. All das findet du in den folgenden Artikeln:
Dort berichten wir auch über unsere Erfahrungen unterwegs und sprechen Empfehlungen für konkrete Produkte aus.
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