Fahrrad codieren – Vorteile Nutzen und Erfahrung zur Fahrradcodierung

Fahrrad codieren - FahrradcodierungWenn du dein Fahrrad codieren lässt, garantiert das noch lange nicht den Schutz vor Diebstahl. Doch welche Vorteile hat diese Fahrradcodierung dann? Wer führt sie durch und welche Erfahrungen haben die Ordnungshüter damit bisher gemacht? Und ist eine Codierung im Zeitalter der GPS-Ortung überhaupt noch zeitgemäß?

Ein Leitfaden für den besorgten Fahrradeigentümer.

* Dieser Beitrag enthält Werbelinks.

 

Inhaltsübersicht

 

 

Warum Fahrrad codieren lassen

Fahrrad-Diebstahl ist nach wie vor ein lohnendes Geschäft. Je höherwertiger ein Fahrrad, desto attraktiver ist es in den Augen der Kriminellen.

Zwar werden (zumindest einige) Fahrradschlösser durch Innovation und Fortschritt ebenfalls immer besser und sicherer, doch mit Bolzenschneider und Akkuflex sind die meisten physischen Diebstahlsicherungen in weniger als 2 Minuten geknackt und der Dieb ist über alle Berge.

Da liegt es nahe, den Schutz gegen Diebstahl gezielt zu erweitern oder die Rückführung von Diebesgut zum rechtmäßigen Eigentümer zu erleichtern. Eine der möglichen Varianten in diesem Rahmen ist die Fahrradcodierung.

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Was ist eine Fahrradcodierung

Die Fahrradcodierung ist ein aus Zahlen und Buchstaben bestehender Code, der entweder per Kopierfräse oder als Nadelprägung in den Fahrradrahmen eingraviert oder als Aufkleber angebracht wird. Er wird offiziell EIN-Code genannt (Eigentümer-Identifikations-Nummer) und setzt sich zusammen aus den folgenden Angaben:

  • Kfz-Kennzeichen der Region/Stadt
  • Gemeindeschlüssel
  • Straßenschlüssel
  • Hausnummer
  • Initialen des Eigentümers
  • Jahreszahl der Codierung.

Der ADFC bietet im Internet einen EIN Code-Generator (externer Link) an. Dort kannst du den auf dich zutreffenden Code selber erstellen.

Dieses Code-Format ist (fast*) deutschlandweit einheitlich und ermöglicht den Behörden eine Identifikation des Eigentümers. Dazu bedarf es noch nicht einmal der Erfassung des Codes in einer Datenbank.

Durch die Angabe des Codierjahres ist auch ein nachträglicher Umzug kein Problem im Rahmen einer Identifizierung, wenn die Meldebehörden immer korrekt informiert wurden.

*Lediglich Berlin und Bayern nutzen in kleinem Umfang abweichende Angaben bei der Erstellung des Codes.

Zwar ist die Codierung ursprünglich zur Diebstahl-Prävention bei Fahrrädern entstanden, aber sie wird heute auch für andere Wertgegenstände zum Einsatz gebracht. Natürlich macht sie vor allem bei hochwertigen E-Bikes und Pedelecs Sinn. Diese Fahrzeuge stehen ebenfalls hoch im Kurs bei den Dieben.

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Angeboten wird die Codierung von der Polizei, vom ADFC, von der Deutschen Verkehrswacht und von vielen Fahrradhändlern, in der Regel gegen ein Entgelt von ca. 15 €. Es gibt aber auch zeitlich begrenzte Aktionen der regionalen Polizei, wo diese Codierung dann kostenlos angeboten wird.

Du benötigst für eine Codierung lediglich ein Ausweisdokument und den Nachweis, dass du der Eigentümer des Wertgegenstandes (z. B. Fahrrad) bist.

Als Ergänzung zur Codierung wird ein polizeilicher Fahrradpass ausgestellt, wenn er nicht schon existiert. Hier werden unter anderem Rahmennummer und Code eingetragen. Dieser Pass dient im Falle eines Diebstahls als Eigentumsnachweis gegenüber den Behörden und erleichtert Fahndung und Identifikation des gestohlenen Fahrrades, wenn sie es denn finden.

Die Polizei stellt auch eine Fahrradpass-App zur Verfügung. Damit sind die Daten papierlos hinterlegt und können im Falle eines Diebstahls in wenigen Sekunden zur Fahndung an die Behörden gesendet werden. Allerdings wird diese App (externer Link) derzeit überarbeitet. Wir werden berichten, wenn sie wieder zum Download zur Verfügung steht.

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Wie wird das Fahrrad codiert

Es gibt verschiedene Verfahren, um ein Fahrrad codieren zu lassen:

  • Per Kopierfräse: Hierbei wird eine bis 0,2 mm tiefe Gravur in den Rahmen eingebracht. Ein Aufkleber mit Sichtfenster verhindert dann später Korrosion.
  • Per Markierpistole: Hierbei handelt es sich um eine 0,2 mm tiefe Nadelprägung. Auch hier kommt ein Aufkleber für den Korrosionsschutz zum Einsatz. Lässt sich bei ausgefallener Rahmengeometrie flexibler einsetzen als die Kopierfräse.
  • Per Klebeetikett: Hier findet kein mechanischer Abtrag am Rahmenmaterial statt. Hält wohl auch erstaunlich gut, auch im harten Einsatz. Trotzdem wird ein zweiter Aufkleber an anderer Stelle empfohlen.

Es gibt Händler bzw. Rahmenhersteller, die ausdrücklich eine Gravur verbieten, weil sonst der Garantieanspruch erlischt. Da hat man Sorge um die Steifigkeit des Rahmens. Das solltest du vor einer Gravur auf jeden Fall mit dem Händler besprechen.

Rahmen aus Carbon, Bambus oder Holz und dünnwandige Rohre lassen sich auf keinen Fall gravieren. Hier kann also lediglich das Klebeetikett eingesetzt werden.

Aufgebracht wird die Codierung in der Regel auf der rechten Seite am Sattelrohr im Bereich der Sattelstütze. Dort ist die Belastung aus einer Schwächung der Rohrwandstärke am geringsten.

 

Welche Vorteile bietet eine Fahrradcodierung

Durch die Codierung verliert ein Fahrrad nach Meinung der Befürworter bei den Dieben an Attraktivität. Denn ein codiertes Fahrrad lässt sich nicht mehr so leicht weiterverkaufen. Diebesgut ist bei einer Sichtprüfung schneller als solches zu erkennen und der Besitzer ist jederzeit anhand der Codierung nachvollziehbar.

Die Codierung schützt somit zwar nicht aktiv vor einem Diebstahl, aber die abschreckende Wirkung ist ein zusätzlicher Passivschutz. Manche Versicherung verlangt diese Codierung sogar, wenn du dein Fahrrad dort versichern lassen willst.

Als Diebstahlschutz für Wertgegenstände im Allgemeinen eröffnet eine solche Codierung tatsächlich die Möglichkeit, beschlagnahmtes Diebesgut wieder dem Eigentümer zurückzugeben. Ohne Codierung finden heute lediglich 2 % der gefundenen Beute zum Diebstahlopfer zurück.

 

Grenzen beim Fahrrad codieren und Kritik

  • Wäre die Rahmennummer im Fahrradrahmen ein eindeutiges Merkmal zur Identifikation von Fahrrädern, bräuchte es keine zusätzliche Codierung. Weil die Einhaltung der geltenden Normen zur Rahmennummer aber freigestellt ist und es auch keine einheitliche, herstellerübergreifende Systematik für diese Rahmennummer gibt, eignet sie sich tatsächlich nicht als perfektes Identifikationsmerkmal.
  • Die Fahrradcodierung ist ein starres System. Wird ein codiertes Fahrrad weiterverkauft, benötigt der neue Eigentümer einen Verkaufsnachweis vom ursprünglichen Eigentümer, um gegenüber den Behörden nicht als Dieb verdächtigt zu werden.
  • Nachträglich kannst du die Codierung nicht ändern lassen (z. B. im Falle eines Umzuges). Aber du kannst jederzeit eine weitere Codierung anbringen lassen. Am Codierjahr ist im Rahmen des Codes ja eindeutig zu erkennen, welche Codierung die gültige ist. Allerdings verschönert ein solcher Code-Salat auf deinem Fahrradrahmen nicht gerade die Optik deines Bikes.
  • Und dann wären da noch die Änderungen, die von öffentlicher Stelle am Gemeindeverzeichnis bzw. am Straßenverzeichnis vorgenommen werden. Die sich daraus ergebenden Abweichungen zum eingravierten Code sind dann zwar erklärbar, aber es erhöht auch hier den bürokratischen Aufwand im Falle einer Überprüfung.
  • Die Fahrradcodierung dient als Abschreckung, aber sie erschwert nicht den Diebstahl. Sollte ein Dieb also nur an der Verwertung hochwertiger Anbauteile interessiert sein, entfaltet die Codierung bei dieser Person nicht die gewünschte Wirkung. Das Fahrrad wird gestohlen und der Rahmen landet nach der Zerlegung unentdeckt im Schrott.
  • Die abschreckende Wirkung entfaltet die Fahrradcodierung übrigens nur, wenn der Code samt Aufkleber dem potenziellen Dieb sofort ins Auge fällt. Je nachdem, wie das Fahrrad abgestellt und abgeschlossen ist, ist das nicht immer der Fall. Und in der nächtlichen Dunkelheit wird der Code sicher auch nicht sofort ins Auge fallen.
  • Die Erfolgsquote der Behörden, gestohlene Fahrräder über die Fahrradcodierung wiederzufinden, steht und fällt mit der Intensität der Kontrollen. Nach unserer Einschätzung reicht die Kontrolldichte aber bestimmt nicht aus, um hier erfolgreich zu sein.
    Darüber hinaus muss ein Fahrrad auch erst als gestohlen gemeldet werden, damit die Polizei den Code in ihr Fahndungssystem aufnimmt. Steht die Codierung noch nicht in diesem System (weil das Opfer den Diebstahl noch gar nicht bemerkt hat), bleibt der Diebstahl in einer Kontrolle bei fehlendem Verdacht sogar unentdeckt.
  • Zudem entfaltet die Codierung nur innerhalb von Deutschland seine Wirkung als Identifikationsmerkmal. Eine Fahndung über die Grenzen Deutschlands hinaus wird also sicher nicht stattfinden.
  • Im Vergleich zu anderen Lösungen erscheint die Codierung heute eher altbacken. So bietet der Markt Ortungs-Sensoren, die über GPS aus der Ferne eine Verfolgung des gestohlenen Fahrrades ermöglichen. Diese Sensoren werden im / am Fahrrad fixiert / versteckt, müssen allerdings mit Strom versorgt werden. Gegenüber der Fahrradcodierung ermöglicht diese Lösung aber eben eine aktive Verfolgung, was die Erfolgsquote sicher höher ausfallen lässt.

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Bisherige Erfahrung mit der Fahrradcodierung

Dass die Fahrradcodierung kein wirklicher Schutz vor einem Fahrrad-Diebstahl ist, zeigen die Erfahrungsberichte all der Biker, die ihr Fahrrad trotz dieser Codierung als gestohlen melden mussten.

Zwar wurden einige dieser Räder dann später wieder gefunden und den Opfern zurückgegeben, doch in der Regel waren die Räder dann in einem fürchterlichen Zustand und für die ursprünglichen Eigentümer quasi unbrauchbar geworden.

 

Fazit zum Fahrrad codieren

Zum Nachweis der Eigentümerschaft in einer Kontrolle reicht die Rahmennummer sicher aus. Doch als Merkmal zur Fahndung im Falle eines Diebstahls ist sie nicht eindeutig genug (siehe oben). Diese gewünschte Eindeutigkeit liefert nur die Codierung.

Einen zusätzlichen Diebstahlschutz bietet die Codierung aber nicht. Denn auch das Ausschlachten kann sich für einen Dieb lohnen. Dann landet der codierte Rahmen eben auf dem Schrott.

Wenn du die Codierung sinnvoll findest, nur zu. Sie schadet ja nicht. Insbesondere bei anderen Wertgegenständen kann sie eine Rückführung von Diebesgut unterstützen. Zumindest innerhalb Deutschlands.

Wenn du jedoch auch über die Landesgrenzen hinaus eine Rückführung gestohlener Räder erleichtern willst, solltest du Handynummer und andere persönliche Kontaktdaten auf dem Fahrradrahmen verewigen.

Und einen Fahrradpass solltest du auch haben. Am besten in Papierform, solange die elektronische Version im Rahmen der erwähnten Fahrradpass-App der Polizei noch nicht funktioniert.

Für Fahrräder und E-Bikes gilt ansonsten:

Viel wichtiger als eine Fahrradcodierung ist tatsächlich ein hochwertiges Fahrradschloss. Genau das ist der einzige sinnvolle Weg, Fahrrad-Diebstahl zu vermeiden oder zu erschweren. Hier lohnt sich jeder investierte Euro. Wie du das beste Fahrradschloss für dich findest:

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