E Bike kaufen – Beratung und Kauftipps

Pedelec E Bike und S-PedelecDu willst dir ein Pedelec oder E Bike kaufen und stehst dem unüberschaubaren Angebot der Händler ziemlich ratlos gegenüber? Dann lies weiter.

In diesem Beitrag listen wir alle Entscheidungskriterien in einer systematischen Reihenfolge auf und erläutern, worauf du achten solltest. Dein Schritt für Schritt Leitfaden, wenn du ein E Bike kaufen möchtest.

* Dieser Beitrag enthält Werbelinks.

 

Inhaltsübersicht

 

 

Der E Bike Boom

Kaum ein Verkehrsmittel hat die Mobilität in unseren Breiten in den letzten Jahren stärker verändert, als das E Bike. Das Konzept traf eine Marktlücke. Die Absatzzahlen steigen seitdem stetig.

Die angebotenen Lösungen sind technisch auch mittlerweile sehr ausgereift. Das war nicht immer so. Der erhöhten Krafteinleitung durch die Motorunterstützung waren die üblichen Komponenten des Fahrrades (Rahmen, Kette, Getriebe, usw.) eingangs nicht gewachsen. Mittlerweile sind alle relevanten Komponenten am E-Bike aber tatsächlich auf die erhöhten Anforderungen abgestimmt und das E-Bike präsentiert sich als durchdachtes Gesamt-Konzept.

Allerdings mischt sich auch minderwertige Qualität unter das Angebot. So findest du immer wieder gefährliche Umbauten und zu schwach ausgelegte Baugruppen oder wirst mit mangelhafter Lebenserwartung bei den wichtigen Komponenten Motor, Akku und Getriebe konfrontiert. Du musst also wissen, woran du gute und schlechte Pedelecs und E Bikes erkennen kannst.

Doch der erste Schritt auf dem Weg zu deiner Kaufentscheidung ist zunächst die Wahl des Fahrradtyps:

 

Welcher E-Bike-Typ soll es sein?

Pedelec und E-Bike kaufenEs ist schon beim Fahrradkauf nicht mehr so einfach wie früher. Da gibt es für jede Anwendungsnische einen speziellen Fahrradtyp:

Citybike, Trekkingbike, MTB, Fitnessbike, Crossrad, Rennrad, Urban Bike, Faltrad, usw. … und das alles mit oder ohne Federung.

Weil Pedelec und E-Bike im konstruktiven Aufbau prinzipiell ebenfalls Fahrräder sind, liegt es also nahe, sich bei der Suche nach dem passenden E-Bike-Typ an der Palette der Fahrradtypen zu orientieren: Alle Fahrradtypen im Vergleich. Ebenfalls hilfreich ist unsere Entscheidungshilfe beim Fahrradkauf.

Die Motorisierung zum E Bike setzt natürlich auf diesem Varianten-Spektrum auf und so multipliziert sich die Artenvielfalt: Motorposition, Akkuposition, Akkustärke, usw. kommen nun als Auswahl-Kriterien hinzu.

Lesetipp:

E-Bike-Fahranfänger-Tipps

 

Pedelec, E-Bike oder S-Pedelec

Besonders wichtig ist hierbei aber zunächst die Unterscheidung zwischen Pedelec, E-Bike und S-Pedelec. Denn sowohl technisch als auch verkehrsrechtlich unterliegen diese verschiedenen E-Bike-Gattungen unterschiedlichen Gesetzen und Vorschriften. Das hat weitreichende Auswirkungen für dich als Fahrzeug-Eigentümer und -Nutzer im öffentlichen Verkehrsraum. Diese Unterscheidung solltest du kennen, damit du nicht das falsche Gefährt kaufst:

Wenn du beispielsweise nicht nur asphaltierte Straßen, sondern auch Waldwege befahren willst, kommt für dich nur noch das Pedelec infrage. Denn E-Bike und S-Pedelec sind ja verkehrsrechtlich dem Kleinkraftrad gleichgestellt und somit für Waldwege tabu (alles nachzulesen in den oben erwähnten Artikeln).

Du darfst an einem E-Bike auch nicht nach Belieben andere Reifen aufziehen. Was du beim Reifen für dein E-Bike alles beachten musst: E-Bike Reifen für Pedelec und E-Bike.

Fahrradhelm - Fahrrad KindersitzKinderanhänger und Kindersitze sind per Gesetzgeber ebenfalls nur an den Pedelecs erlaubt. Bei E-Bike und S-Pedelec gelten dagegen starke Einschränkungen. Allerdings muss ein Pedelec auch tatsächlich vom Hersteller für den Betrieb eines Kinderanhängers zugelassen sein. Das solltest du also vor dem Kauf über Hersteller oder Händler abklären.

Was du beim Kauf von Fahrradanhänger oder Kindersitz alles beachten musst, haben wir in unserer Fahrradanhänger Kaufberatung sowie unserer Kindersitz Kaufberatung beschrieben.

Aber auch Lastenanhänger werden je nach Zugfahrzeug verkehrsrechtlich unterschiedlich behandelt: Bei E-Bike und S-Pedelec gelten sie als „Anhänger für Kleinkrafträder“. Mit dem Pedelec genießt du dagegen die gleichen Freiheiten wie beim Fahrrad. Unsere Tipps, wenn du dir einen Lastenanhänger selber bauen möchtest.

Und bedenke: Pedelec bzw. E Bike erweiteren deinen Einsatzbereich enorm. So sind plötzlich lange Strecken, hohe Geschwindigkeiten, steile Berge und schwere Lasten kein Hemmnis mehr. Und damit ändert sich unter Umständen dein Nutzungsprofil. Berücksichtige das bei der Auswahl von E-Bike-Typ, Motorstärke und Akku-Kapazität.

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Welche Bike-Größe passt?

Im nächsten Schritt geht es um deine bevorzugte Körperhaltung auf dem E-Bike. Fährst du eher Stack und Reach - Fahrradgrößesportlich (tiefer Lenker) oder eher mit aufrechtem Oberkörper?

Hier sind nun Rahmenhöhe, Oberrohrlänge, Stack-to-Reach-Kennzahl und die Abstimmung zwischen Rahmengröße, Vorbau und Lenkerhöhe entscheidend.

Mit anderen Worten: Die Geometrie deines E-Bikes muss zu deiner Anatomie und deiner gewünschten Körperhaltung passen. Unsere Anleitung dazu: Fahrradgröße bestimmen mit Stack to Reach.

Im Hinblick auf die Ergonomie zählen aber auch Lenkergeometrie und Lenkergriffe. Unsere Tipps dazu: Lenker Kaufberatung und Lenkergriffe Kaufberatung sowie Nackenschmerzen vermeiden.

 

Nachträgliche Umbauten

Gehst du bezüglich Rahmengröße, Rahmengeometrie und Ausstattung beim E-Bike-Kauf Kompromisse ein, wird es schwierig. Denn an einem E-Bike bzw. Pedelec darf an vielen Bauteilen nicht mehr ohne Zustimmung vom Fahrzeughersteller etwas verändert werden, weil sie als „Maschinen“ betrachtet werden. Diese Fahrzeuge unterliegen somit der Maschinenrichtlinie (2006/42/EG) und der EMV-Richtlinie (2014/30/EU) und der Hersteller muss über bestimmte Nachweise die Betriebssicherheit der Fahrzeuge nachweisen. Mit unerlaubten Eingriffen erlischt unter Umständen der Garantieanspruch und Versicherungen zahlen im Schadensfall nicht mehr.

Diese Vorgabe betrifft übrigens nicht nur die ergonomische Abstimmung (z. B. über Sattelstütze oder Vorbau). So darfst du z. B. an einem Pedelec ohne Gepäckträger nachträglich keinen Gepäckträger montieren. Alle Tipps zum Teiletausch an E-Bikes.

Am sichersten fährst du, wenn du beim Händler vor dem E-Bike Kauf schon abklärst, welche Komponenten nachträglich noch ohne Bedenken nachgerüstet oder verändert werden dürfen. Spätestens hier wird auch deutlich, dass der E-Bike-Kauf aus zweiter Hand für dich nur dann infrage kommt, wenn du dir sicher bist, was baulich verändert werden darf und was nicht. Denn dem privaten Verkäufer fehlt an dieser Stelle oftmals die Sachkenntnis.

 

E-Bike Gewicht und zulässiges Gesamtgewicht

Besonderes Augenmerk verdient die Hersteller-Angabe zum „zulässigen Gesamtgewicht“. Es setzt sich zusammen aus E-Bike, Fahrer und Zuladung. Ist das auf 120 oder 130 kg gegrenzt, wird der Speilraum für zusätzliches Gepäck sehr klein, wenn du nicht gerade ein Leichtgewicht mit 60 kg bist. Wähle also ein E-Bike, das hier noch ausreichend Reserve für die geplante Zuladung bereithält. Auch interessant: unsere Tipps zum Abnehmen durch Radfahren.

Das E-Bike-Gewicht an sich kann ebenfalls ein Auswahlkriterium für dich sein. Durch Motor und Akku wiegen E-Bikes schnell 25 kg oder mehr. Damit werden Treppen oder ähnlich Barrieren eine echte Herausforderung.

Wenn du das Gefährt also später öfter mal schultern musst, solltest du nach besonders leichten E Bikes suchen. Es gibt Modelle mit Carbonrahmen, die ohne Akku gerade einmal 15 kg wiegen und sich damit sogar als agiles Fahrrad eignen. Alles eine Frage des Preises. Allerdings gibt es an jedem E-Bike auch noch mehr oder weniger viel Spielraum zur Gewichts-Einsparung: E-Bike leichter machen.

Auch die Reparaturen am Schlauch sind bei einem leicheteren Bike einfacher. Denn du musst das Gefährt fürs Schlauch flicken auf den Sattel stellen. Achte aber nicht nur auf das Bike-Gewicht, sondern wähle in dieser Hinsicht am besten auch einen hochwertigen Pannenschutz-Reifen.

Unsere Tipps zum Schlauch flicken können dir helfen, den Arbeitsaufwand zu reduzieren. Und was du beschten solltest, wenn du am E-Bike ein Laufrad ausbaust, erfährst du aus unserem Artikel Laufrad ausbauen.

 

Die Motorposition

Für die Platzierung des Motors kommen Vorderradnabe, Hinterradnabe und Tretlagerbereich infrage. Die dominierende Variante auf dem Markt ist hier der Mittelmotor im Tretlagerbereich. Er sorgt für einen günstig tiefen Schwerpunkt und ein angenehmes Fahrverhalten. Aber er verursacht an Kette und Kassette höheren Verschleiß und erfordert einen speziell vorbereiteten Fahrradrahmen. Das macht ihn teurer als die anderen Varianten.

Der Nabenmotor ist dagegen geräusch- und verschleißärmer und es ist keine Kraftübertragung per Kette oder Zahnriemen nötig. Ein idealer Antrieb für den Stadtverkehr. In begrenztem Umfang lädt sich ein Nabenmotor auf Gefällestrecken auch wieder auf, wenn es ein Modell mit Rekuperation ist.

Ist der Motor in der Vorderradnabe untergebracht, wirkt sich die Masse etwas ungünstig auf das Fahrverhalten aus. Insbesondere bei engen Kurven und Wendemanövern kann das ein eindeutiger Nachteil sein. Dafür ist der Frontmotor eine preiswerte Lösung.

Unternehme Probefahrten, um die Auswirkungen der verschiedenen Motorpositionen auf das Fahrverhalten zu testen und wäge ab, welche Variante am besten zu deinem Nutzungsprofil passt.

Lesetipps:

Ketten-, Naben-, Tretlagerschaltung: Vergleich

Fahrrad Bremssysteme im Vergleich

 

Motor, Akku und Display

Erst nachdem der Fahrradtyp und die Motorposition eindeutig feststehen, beginnt die Auseinandersetzung mit den Komponenten „Motor, Akku und Display“.

Diese drei E-Bike-Komponenten sollten von einem einzigen Hersteller als “System” kommen. Das erspart dir bei Ausfällen und technischen Problemen aller Art unschöne Überraschungen in der Service-Abwicklung. Bei Komponenten aus verschiedenen Häusern schieben die Hersteller den “Schwarzen Peter” nämlich gerne gleich weiter an die Anderen im Bunde. So stehst du unter Umständen im Schadensfall alleine da, weil sich keiner der Hersteller verantwortlich fühlt.

An dieser Stelle unsere Tipps für Reklamationen an Fahrrad und E-Bike. Sehr lesenswert.

Hast du die freie Wahl, entscheide dich für einen renommierten Hersteller, der auch in ein paar Jahren noch auf dem Markt vertreten sein wird. Auch das ist eine Grundvoraussetzung für dauerhafte Service-Verfügbarkeit.

Hinterfrage auch das Motor-Akku-System deiner Radel-Freunde, wenn du z. B. deren Ladestation oder weitere Akkus im Austausch nutzen möchtest. Dann kann die Kompatibilität zu deren System ein wichtiges Auswahlkriterium sein.

Lesetipp:

Fahrradtour vorbereiten – ein Leitfaden

 

Welcher E Bike Motor ist der beste?

Jeder Hersteller hat ein individuelles Leistungsprofil bei seinen Motoren. Yamaha unterstützt stärker im Bereich niedriger Trittfrequenz, Bosch dagegen eher bei den höheren Trittfrequenzen. Brose Motoren bieten mehr Power als Fazua Motoren, usw. Um herauszufinden, welcher Motor am besten zu deinem Fahrerprofil passt, solltest du beim Händler möglichst viele verschiedene Motoren probefahren.

 

Die Motorleistung beim E Bike

Wer hat nicht gerne besonders viel Power? Also könnte man meinen, die Devise lautet: “Je stärker, desto besser”. Doch ein kleiner Motor mit geringer Leistung kann völlig ausreichend sein, wenn in der Regel kurze Strecken anstehen und man nicht unnötig viel Gewicht am E-Bike mit sich herumschleppen will.

Ein kleiner Motor bedeutet auch weniger Verbrauch, ermöglicht also einen kleineren Akku oder mehr Reichweite. Auch der Verschleiß am gesamten Antriebssystem fällt bei einem kleinen Motor deutlich geringer aus, als bei einem kräftigen Motor mit hoher Leistung.

Generell ist also die Auswahl eines verbrauchsarmen Motors wesentlich wichtiger als die Wahl eines Akkus mit hoher Ladekapazität.

 

E Bike Akku und Reichweite

Aus der Akkukapazität auf die Reichweite des betreffenden Akkus zu schließen, ist äußerst schwierig. Denn dafür gibt es zu viele individuelle Einflussgrößen: dein Fahrstil, das Geländeprofil, die Anzahl der Stopps, usw. Folglich bleibt es bei einer von – bis – Angabe.

Orientiere dich bei der Wahl der Akkukapazität an deinem Bedarf. Fährst du in der Regel kurze Strecken, reicht eine geringe Akkukapazität. Das reduziert auch das Systemgewicht, denn kleinere Akkus sind deutlich leichter.

Unabhängig von der Akkukapazität kannst du selber sehr viel dazu beitragen, dass dein E-Bike-Akku nicht vorzeitig schwächelt:

Die Akkus sitzen entweder am Sattelrohr, am bzw. im Unterrohr oder sie sind in den Gepäckträger integriert. Meide die Gepäckträger-Variante. Je nach Fahrsituation flattert dein Hinterbau dann unangenehm.

Der Akku ist ein Verschleißteil und muss irgendwann gegen einen neuen Akku ersetzt werden. Die Hersteller geben 500 bis maximal 1000 Ladezyklen als Lebenserwartung an. Hinterfrage beim Händler oder im Internet die Lebenserwartung der verschiedenen Akkus. Und erfrage gleich den Preis für einen Ersatzakku. Den erhältst du übrigens nur beim Händler, weil Akkus als Gefahrgut gelten und nur über Speditionen mit Know-how im Gefahrgut-Transport und nur an Händler geliefert werden.

Apropos Gefahrgut:

Sobald du dein E-Bike oder den E-Bike-Akku im öffentlichen Raum transportieren willst, ganz gleich, ob zu Land, Wasser oder Luft, solltest du wissen, ab wann du damit selber einen „Gefahrgut-Transport“ organisierst. Die Missachtung geltender nationaler und internationaler Vorschriften im Umgang mit Gefahrgut kann dich nämlich Kopf und Kragen kosten: E-Bike Transport – was beachten?

 

Das E Bike Display

Über das Display rufst du Informationen zu Akku, Motor und Fahrbetrieb ab. Hier stellst du auch die Parameter für die Motorunterstützung ein. Teste die Funktionalität der Geräte unterschiedlicher Hersteller beim Händler. Ist die Menüführung intuitiv? Benötigst du wirklich alle Informationen, die dir das Gerät anzeigen, oder ist eine abgespeckte Version nicht doch ausreichend?

Bist du dir unsicher, wähle einen Anbieter, bei dem du nachträglich unter weiteren Display-Varianten wählen kannst, um später im Bedarfsfall auf- oder abzurüsten.

Oft wird die Funktionalität des Displays noch durch eine App des Herstellers ergänzt. Über eine Bluetooth-Verbindung können dann per Smartphone noch Feineinstellungen an der Steuerung vorgenommen werden. Auch Software-Updates lassen sich damit einspielen.

Lesetipps:

Fahrradcomputer – ein Überblick

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Bluetooth Lautsprecher fürs Fahrrad

Bluetooth Kopfhörer Testsieger

 

Die Komponenten-Qualität

Ein E-Bike ist im Prinzip nichts anderes als ein Fahrrad mit einer Zusatzausstattung. Also sollte sich dein prüfender Blick nicht nur auf die Komponenten Motor, Akku und Display beschränken, sondern auch die Qualität der anderen verbauten Teile bewerten.

Besonders ärgerlich ist in diesem Zusammenhang nämlich, dass mancher Hersteller billige Komponenten in Einsteigerqualität am E-Bike verbaut, das Gefährt aber dann zu einem ungerechtfertigt hohen Gesamtpreis anbietet. Tatsächlich ist es den meisten Kunden auch kaum möglich, aus der Qualität der verbauten Komponenten einen maximal zulässigen Gesamtpreis abzuschätzen.

Suche dein E-Bike also nur bei seriösen Händlern, die dir nachvollziehbar erklären können, wie sich der Gesamtpreis zusammensetzt. Und achte bei der Ausstattung auf hochwertige Komponenten, insbesondere an den hochbelasteten Stellen:

Hier sind neben einem stabilen Rahmen und einer robusten, hochwertigen Schaltung vor allem die Bremsen als sicherheitsrelevante Komponente von großer Bedeutung. Hochwertige Scheibenbremsen oder eine hochwertige, hydraulische Felgenbremse zählen hier zur ersten Wahl.

Denn bedenke: Die höhere Masse eines E-Bikes (bis 30 kg) und die höhere Geschwindigkeit verursachen einen deutlich längeren Bremsweg. Damit muss das Bremssystem im Ernstfall klarkommen. Alles über den Bremsweg bei Fahrrad und E-Bike.

Lesetipps:

Fahrrad Bremssysteme im Vergleich

 

FahrradanhängerEine zusätzliche Belastung stellt in diesem Rahmen ein Kinderanhänger hinter einem Pedelec dar. Wähle also beim Kauf ein hochwertiges Bremssystem, wenn der Kinderanhänger zu deinem Nutzungsumfang zählt.

Bei der Schaltung kannst du zwischen hochwertiger Kettenschaltung, einer Rohloff Nabenschaltung oder einem stufenlosen Enviolo / NuVinci-Getriebe wählen. Unsere Empfehlung:

Kettenschaltung Nabenschaltung oder TretlagerschaltungDas E-Bike ist an sich schon teuer genug. Da kommst du mit einer hochwertigen Kettenschaltung am preiswertesten weg. Sie ist die reibungsärmste Schaltung im Bunde und dabei technisch sehr überschaubar. Pflege und Wartung kannst du hier sogar selber bewerkstelligen: Kettenschaltung warten und einstellen.

Lesetipps:

Ketten-, Naben-, Tretlager-Schaltung: Vergleich

 

Spätestens jetzt muss dir auch klar sein, dass du für 999 Euro kein qualitativ hochwertiges Pedelec oder E Bike kaufen kannst. Und wenn du doch Angebote mit solch niedrigen Preisen entdeckst, muss es dich nachdenklich machen. Irgendwo haben die Hersteller dann eben gespart. So musst du mit dem vorzeitigen Ausfall irgendwelcher Komponenten rechnen. Bekommst du dann keinen adäquaten Ersatz, hast du viel Geld in den Sand gesetzt.

 

Die E Bike Zulassung

E Bikes unterliegen in Deutschland dem Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) und der Maschinenverordnung (9. ProdSV). Auch Bereiche aus der Maschinenrichtlinie (2006/42/EG) entfalten unmittelbare Wirkung. Daraus resultieren genau definierte Vorgaben für Sicherheit und Gesundheitsschutz. Mit der CE-Konformität wird die Einhaltung der geltenden Bestimmungen bescheinigt.

Achte also auf die CE-Kennzeichnung aber auch auf das GS-Prüfsiegel und den Nachweis der EMV-Prüfung (elektromagnetische Verträglichkeit). E-Bike und S-Pedelec benötigen zudem eine Zulassung vom Kraftfahrt-Bundesamt (ABE), sonst dürfen sie (in Deutschland) gar nicht erst im öffentlichen Raum betrieben werden (Pedelecs benötigen keine ABE). Beim Händler ist das vor Ort schnell überprüft, doch bei einem Kauf über den Internet-Handel musst du das möglicherweise erst gezielt hinterfragen. Kaufe dort nicht, wenn der Händler dir die Antworten schuldig bleibt.

Seit 01.01.2020 ist für den verbauten Akku auch eine UN 38.3 Prüfungszusammenfassung vom Hersteller und von nachfolgenden Händlern und Versendern unaufgefordert zur Verfügung zu stellen.

 

E Bike Service nach dem Kauf

An einem Fahrrad werden Wartung und Reparatur in der Regel von jeder Fahrradwerkstatt gerne übernommen. Damit verdienen sie schließlich ihr Geld.

Bei Pedelec und E-Bike läuft das anders: Denn zum einen ist der Inspektionsumfang hier deutlich größer und komplexer als beim Fahrrad (Motor, Akku, Display, Verkabelung, …) und zum anderen beschränkt sich der Kreis der willigen Dienstleister auf den Verkäufer und den Hersteller. Das resultiert aus der Komplexität des Antriebs-Systems und der Haftung für Ausfälle oder Schäden. So wird dir der Händler beim Verkauf auch schon gleich einen Wartungs-Vertrag anbieten.

Ganz gleich, ob du einen solchen Wartungs-Vertrag annimmst, oder die regelmäßigen Wartungsarbeiten selber durchführen willst: Kläre vor dem Kauf, wie stark der Service aufgestellt ist. Denn Software-Updates und Fehlerdiagnose rund um die Antriebssteuerung wirst du nicht selber machen können. Wie sind die Erfahrungen mit dem Hersteller? Gibt es eine Hotline? Für was steht der Händler gerade?

Für alles, was du am E-Bike selber machen kannst, findest du bei uns die passenden Anleitungen:

Ebenso solltest du auf Reklamationen vorbereitet sein. Sonst kann es schnell passieren, dass dich Händler oder Hersteller abblitzen lassen, wenn du plötzlich Mängel entdeckst, die nicht auf deine Nutzung zurückzuführen sind. Alle Infos zur Abwicklung von Reklamationen.

 

Fahrrad zum E-Bike umbauen

Fahrrad mit MotorIn den Anfängen des E-Bikes war das nachträgliche Umbauen von Fahrrädern sicher noch wenig beschränkt und zeugte von Pioniergeist. Doch mittlerweile hat der Gesetzgeber mit entsprechenden Vorschriften dafür gesorgt, dass eine solche Praxis nur noch in engem Rahmen möglich ist. Wenn du es tatsächlich vorhast, ist das Pedelec Forum (externer Link) sicher eine gute Informationsquelle. Doch bedenke:

Schon mit der Aufrüstung zum Pedelec mit seinen max. 250 Watt und max. 25 km/h unterliegt dein Gefährt der Maschinenrichtlinie (2006/42/EG) und der EMV-Richtlinie (2014/30/EU) und muss der DIN EN 15194 entsprechen. Das bedeutet, du benötigst unter anderem:

  • eine Risikoanalyse
  • den Nachweis der Betriebsfestigkeit aller sicherheitsrelevanten Bauteile
  • den EMV-Nachweis
  • die CE-Konformitätserklärung.

Ob das den Aufwand wert ist, musst du selber beurteilen. Doch jegliches Versäumnis im Bereich dieser Vorschriften kann rechtliche Konsequenzen für dich nach sich ziehen (Ordnungswidrigkeit, Straftat, Verlust der Versicherungs-Deckung, …).

Wahrscheinlich wird auch schon in kürzester Zeit eine Polizeistreife dein Gefährt beschlagnahmen, sobald die Verkehrssicherheit im Ermessen der Beamten nicht ausreichend gewährleistet ist. In manchen Städten reagiert die Polizei nämlich mit intensiven Kontrollen auf den Anstieg der Unfallzahlen im Zuge des E-Bike-Booms.

Besonders kritisch musst du auch fertige Bausätze hinterfragen, die für mehrere hundert Euro angeboten werden und aus dem Fahrrad ein Pedelec oder E-Bike machen. Selbst wenn diese „Gadgets“ als System für dem Markt zugelassen sind, verwandeln sie dein Fahrrad unter Umständen in ein zulassungspflichtiges E-Bike mit Kennzeichen- und Versicherungs-Pflicht.

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Auch bei solchen Produkten ist nur schwer einzuschätzen, ob sie in Deutschland rechtssicher betrieben werden können. Das gilt insbesondere für Produkte aus dem Ausland, die über den Internethandel bezogen werden können.

Bleibt noch eine Anmerkung zum „Tunen“ von käuflichen Pedelecs und E Bikes. Du findest im Netz endlos viele Anleitungen hierzu und es hat sich zu einer Art Volkssport entwickelt. Doch es ist illegal und kann dich Kopf und Kragen kosten (siehe oben).

 

Wie teuer ist ein E-Bike?

Du kannst für 5.000 Euro oder noch mehr Geld ein E-Bike kaufen. Doch es geht auch preiswerter. Aber bei Angeboten unter 2.500 Euro solltest du vorsichtig sein. Denn Qualität hat nun mal ihren Preis:

Bedenke, wie viel Geld du heute für ein hochwertiges Fahrrad bezahlen musst und rechne Motor, Akku, Display und die Verkabelung noch hinzu. Manche Fahrrad-Komponente ist zudem noch verstärkt, um den höheren Belastungen beim Motor-unterstützten Betrieb stand zu halten. Auch solche Bauteile haben ihren Preis.

Berücksichtige in deinem Budget auch schon die Kosten für anstehende Wartung, Verschleißteile, Zweitakku, Diebstahlschutz und weitere Ergänzungen.

Wenn dein Budget sehr klein ist, suche nach Auslaufmodellen oder Sonderaktionen. Bei manchen Händlern kannst du auch ein Secondhand E-Bike kaufen und erhältst noch Garantie dazu. Sehr nützlich in diesem Zusammenhang sind unsere Tipps zum E-Bike gebraucht kaufen. Vielleicht bietet dein Arbeitgeber das E-Bike ja auch als Dienstfahrzeug per Gehaltsumwandlung an (Leasing).

Alternativ zum E-Bike-Kauf kannst du aber auch jederzeit ein E-Bike bei einem der vielen Bike-Sharing-Anbieter mieten, ganz gleich, ob stundenweise oder im Abo über mehrere Monate. Was du da beim Mieten alles beachten musst: Fahrrad mieten – was beachten?

Lesetipp:

Fahrrad online kaufen

 

E-Bike vor Diebstahl schützen

Fahrrad DiebstahlschutzMache dir schon vor dem Kauf intensiv Gedanken über den Diebstahlschutz. E-Bikes sind begehrt und deren Akkus und die Bordcomputer sind leichte Beute.

So solltest du Akku und Display stets an einem sicheren Ort aufbewahren und dein E-Bike mit dem besten Fahrradschloss absichern, das du kaufen kannst.

In unserem Artikel über den perfekten Diebstahlschutz beschreiben wir alles, was du beim Sichern deines E-Bikes beachten musst. Im Artikel Fahrradschloss Kaufberatung vergleichen wir alle käuflichen Fahrradschlösser. Und im Artikel Fahrradschloss Testsieger erwähnen wir unsere Top-Favoriten.

Darüber hinaus gibt es auch Alarmanlagen für Fahrrad und E-Bike. Wir haben die besten Geräte für dich zusammengetragen: Alarmanlagen für Fahrrad und E-Bike. Zusätzlich zu einem sicheren Schloss kannst du dein E-Bike noch codieren lassen: Alles über das Codieren von E-Bikes.

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E-Bike vor der Witterung schützen

Motor, Akku und Display sind empfindliche Komponenten, die du vor Wasser und starker Feuchtigkeit schützen musst, wenn du lange daran Freude haben willst. Auch direkte Sonneneinstrahlung und extreme Kälte sind zumindest für den Akku Gift.

Insbesondere daheim, aber auch unterwegs solltest du daher einen trockenen, Witterungs-geschützten Stellplatz für dein E-Bike wählen. Diese Plätze müssen zudem auch weitgehend barrierefrei erreichbar sein, sonst wird dir das Gewicht deines E-Bikes schnell zur Belastung.

Und wenn du dein E-Bike auch im Winter benutzt, solltest du einige Dinge beachten, um lange Freude an deinem Gefährt zu haben: E-Bike im Winter nutzen.

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Fazit zum E Bike kaufen

Unternehme möglichst viele Probefahrten, um die unterschiedlichen Konzepte für Motor, Akku, Display, Getriebe und Bremsen zu vergleichen. Das können auch private E-Bikes aus deinem Bekanntenkreis sein.

Die preiswertesten E-Bikes findest du in den großen Online-Fahrrad-Portalen. Doch wenn du am Ende über einen solchen Online-Shop ein E-Bike kaufen willst, sollte dieser Händler auch ein Filialen-Netzwerk betreiben. So sicherst du dir einen guten Preis fürs E-Bike “und” persönliche Beratung und Service.

Eine umfangreiche Auswahl preiswerter E-Bikes und den persönlichen Service über ein solches Filialen-Netzwerk findest du hier:

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Hinweise zu den Quellen:

Das deutsche Verkehrsrecht (externer Link)

Das Deutsche Institut für Normung (externer Link)

Das EU-Recht (externer Link)

 

 

 

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