Salar de Uyuni in Bolivien – größter Salzsee der Welt

Zelten Salar de UyuniDer Salar de Uyuni ist der größte ausgetrocknete Salzsee der Welt. Wir haben ihn im Rahmen unserer Radreise durch Südamerika mit den Fahrrädern überquert und haben dabei auch gleich zwei Nächte per Zelt auf der endlosen Salzebene verbracht.

Im Folgenden beschreiben ihn den Salar de Uyuni mit vielen Infos und Details, insbesondere für Fahrrad-Touristen.

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Inhaltsübersicht

 

Bolivien in Südamerika

Bolivien ÜbersichtskarteBolivien ist einer der Andenstaaten in Südamerika. Zwei gewaltige Gebirgszüge der Anden durchziehen das Land im Westen mit Berghöhen bis 6000 Metern. Dazwischen liegt ein Hochplateau auf ca. 4000 Metern Höhe: das Altiplano.

(Bild: © OpenStreetMap-Mitwirkende)

Auf diesem Altiplano befindet sich der Salar de Uyuni:

 

Die Lage des Salar de Uyuni

Salar de Uyuni KarteDer ehemalige Salzsee Salar de Uyuni liegt auf dem Altiplano im Südwesten von Bolivien auf ca. 3700 Metern Höhe. Er hat eine Ausdehnung von 160 x 135 km und trocknete vor ca. 10.000 Jahren aus. Erreichbar ist der Salar de Uyuni:

  • von Südosten kommend: über Uyuni und Colchani
  • von Südwesten kommend: über Tanil Vinto
  • von Norden kommend: über Jirira und Coqueza.

GPS-Koordinaten des Salar de Uyuni: -20.1340,-67.4863

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Die Highlights des Salar de Uyuni

Die gesamte Fläche des ehemaligen Sees ist eben und schneeweiß. Lediglich an einigen Stellen, vor allem in den Randzonen, erheben sich quasi ein paar Felseninseln aus dieser weißen Ebene. Die bekannteste dieser Inseln ist wohl die Isla Incahuasi, ein wegen der alten Kakteen bei Touristen beliebter Aussichtspunkt inmitten des Salzsees.

Bewegst du dich abseits der Pisten, entdeckst du mit etwas Glück Löcher in der Salzdecke und siehst Gasblasen aufsteigen. An manchen Orten riecht es dabei auch sehr schwefelig. Ebenso kannst du nachts Geräusche vernehmen, je nachdem, wo du dein Zelt aufgeschlagen hast. Dann blubbert und röchelt es um dich herum.

An manchen Stellen, wie z.B. in Coqueza, leben Flamingos, ansonsten triffst du im Umfeld des Salar de Uyuni viele Lamas. In Colchani erlebst du, wie vor Ort das Salz abgebaut, getrocknet und in Tüten verpackt wird. Die Produktionsmethoden sind archaisch, aber der Prozess ist sehenswert und die Fingerfertigkeit der Werker erstaunlich hoch.

 

Die Verkehrswege auf dem Salar de Uyuni

Es führen eine ganze Reihe Pisten über den Salzsee. Sie verbinden die Dörfer Colchani, Jirira, Coqueza und Tanil Vinto. Allesamt bestehen diese Pisten aus Salz. Hier wurde die natürliche Salzdecke lediglich durch die vielen Autos ein wenig plattgewalzt.

Dabei dienen diese Pisten den Autofahrern und Touristen eher als Orientierung, denn per Auto ist man nicht wirklich gezwungen, diese Pisten zu nutzen. So sucht sich mancherorts jeder Autofahrer seine eigene Route über die endlose erscheinende Ebene.

Will man den Salar de Uyuni per Reiserad mit vollem Gepäck überqueren (so, wie wir es getan haben), sieht das anders aus. Abseits der Pisten ist das Radfahren unmöglich, weil der Untergrund so rau ist. Und selbst auf vielen Pisten ist das Radeln sehr anstrengend, manchmal sogar zermürbend. So sind die letzten 15 km Strecke vor Coqueza eine wahre Tortur: schiebend kam ich hier schneller voran als fahrend. Die Piste gleicht einer alten Römerstraße, so sehr rüttelt es dich durch.

Ein weiteres Problem für Radler ist die Tatsache, dass manche Routen in den digitalen Karten von OpenStreetMap nicht eingezeichnet sind, wogegen die in dem Kartenmaterial verzeichneten Pisten oft nicht mehr existieren. So fuhren wir auf der Strecke von Colchani bis nach Coqueza quasi blind ohne stimmige Routen in der Karte.

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Übernachten auf dem Salar de Uyuni

Bist du per Auto unterwegs, wirst du wohl kaum daran denken, auf dem Salzsee zu übernachten. Doch wenn du per Reiserad über den Salzsee fährst, wirst du bestimmt eine, wenn nicht sogar zwei Nächte per Zelt auf dem Salzsee übernachten. Das ist nicht schlimm und auch nicht verboten, aber es gibt ein paar Dinge zu beachten:

Der Boden

Zelten Salar de UyuniNahezu überall ist der Salzboden steinhart und sehr grob strukturiert. Du wirst Probleme haben, die Zelthäringe in den Boden zu schlagen. Ferner liegst du sehr buckelig und ruinierst unter Umständen den Zeltboden und deine Schlafmatte.

Suche diese mehr oder weniger großen ebenen Flächen (siehe Foto). Auf diesen Stellen ist der Boden sehr glatt und die Häringe lassen sich gut fixieren.

Die Kälte

In der Hauptreisezeit (der Trockenzeit) ist es tagsüber durch die Sonnenstrahlung immer angenehm warm, doch schon kurz nach Sonnenuntergang fällt das Thermometer bis unter den Gefrierpunkt. Rechne mit Nacht-Temperaturen von -10 °C. Morgens ist das Wasser in deinen Flaschen gefroren und du musst in der Regel warten, bis die Sonne das Eis aufgetaut hat.

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Die Wasserversorgung

Wir sind mit 9 Liter Trinkwasser in den Salzsee gestartet. Das reichte für knapp 2 Tage mit Übernachtung per Zelt auf dem Salzsee. Doch schon am zweiten Tag haben wir unsere Wasservorräte wieder aufzufüllen versucht, indem wir Autofahrer angehalten und nachgefragt haben. Das klappte zwar, aber setzt voraus, dass du eine Piste wählst, auf der auch tatsächlich Verkehr herrscht. Auf der Verbindung zwischen Colchani und Jirira bzw. Coqueza fährt zum Beispiel so gut wie kein Fahrzeug.

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Deine Camping-Küche

Der Salar de Uyuni befindet sich auf ca. 3700 Metern Höhe. Da kocht Wasser schon bei ca. 90 °C. Du benötigst also wesentlich mehr Brennstoff, um z.B. deine Pasta gar zu kochen, weil es eben viel länger dauert. Desweiteren kann der Brennstoff Probleme bereiten: Spiritus ist bei sehr kalten Temperaturen nur schwer zu entzünden (aber es klappt ohne Probleme, wenn du deine Brennstoffflasche morgens für einige Zeit mit in deinen Schlafsack nimmst).

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Die Pistenbeschaffenheit

Selbst die viel befahrenen Pisten sind nirgendwo mit Asphalt vergleichbar. Es sind und bleiben Salzpisten, die auch bei hohem Verkehrsaufkommen ihre ursprüngliche Bodenstruktur beibehalten, denn das Salz ist steinhart.

Wenn du nicht gerade mit einem Fully auf Radreise bist, wird dich diese raue Bodenstruktur ausbremsen. Du fährst nur geringfügig schneller als Schrittgeschwindigkeit. Daher ist die Überquerung des Salar de Uyuni an einem Tag ohne Übernachtung Illusion.

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Der Salar de Uyuni als Foto-Motiv

Die endlose, ausschließlich schneeweiße Fläche des Salar de Uyuni ist ein ganz besonderer Hintergrund für Fotos und erlaubt Trick-Aufnahmen, die sonst nirgendwo anders in dieser Art und Weise möglich sind:

Du kannst mit der Perspektive spielen und die Größen-Relation zwischen verschiedenen Objekten bewusst verzerren.

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Die beste Reisezeit für den Salar de Uyuni

Die beste Reisezeit ist die Trockenzeit, von Juni bis November. Dann liegt der Salzsee trocken. In der Zeit von Dezember bis Mai fällt der meiste Niederschlag des Jahres und der Salzsee steht großflächig unter Wasser.

Die Tagestemperaturen liegen in der Trockenzeit bei maximal bis zu 16 °C, wenn auch die Sonne vom meist wolkenlosen Himmel herab scheint und für ein deutlich höheres Temperatur-Empfinden sorgt. Das ändert sich dann schlagartig mit dem Sonnenuntergang: Dann erlebst du einen schnellen Temperatursturz und nächtliche Tiefstwerte um -10 °C.

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Weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe

Wenn du schon einmal den Salar de Uyuni besichtigst, bieten sich noch einige andere Highlights an, die in unmittelbarer Nähe liegen:

 

Die Insel Isla Incahuasi

Die Insel Isla Incahuasi ist die bekannteste der kleinen Inseln in mitten des Salzsees. Sie bietet eine tolle Aussicht über weite Teile des Salar de Uyuni und du erlebst die ältesten Kakteen. Diese Insel liegt auf der Standard-Route durch den Salzsee und ist ein obligatorisch angefahrener Aussichtspunkt.

GPS-Koordinaten der Isla Incahuasi: -20.2430,-67.6254

 

Der Vulkan Tunupa

Der Vulkan Tunupa befindet sich im Nordwesten des Salar de Uyuni. Du kannst von Coqueza oder von Jirira aus eine Wanderung unternehmen und bis zum Krater (von Coqueza) bzw. bis zum Lava-Abfluß (von Jirira) aufsteigen. Von dort oben hast du eine traumhafte Aussicht auf den Salar de Uyuni, die umliegenden Berge und den Kraterbereich des Vulkans.

Besonders sehenswert ist auch die Botanik im Bereich der Aussichtspunkte oben im Berg: hellgrün leuchtend, wirken gewaltig große Moosflechten wie kugelrunde Steine.

Für den Aufstieg benötigst du knöchelhohes Schuhwerk, denn der Weg ist stellenweise sehr ausgesetzt und führt über loses Geröll. Auch die Höhenmeter sind nicht zu unterschätzen: so führen die Wege zwischen 1000 und 1200 Meter in den Berg. Unterwegs gibt es keine Wasserquelle. Nimm auf jeden Fall genug Trinkwasser mit.

GPS-Koordinaten des Vulkan Tunupa: -19.8324,-67.6454

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Die Stadt Uyuni

Die Stadt Uyuni liegt im Südosten des Salar de Uyuni und ist ebenfalls einen Aufenthalt wert. Die Stadt wirkt wie eine Wüstenstadt und ist im Zentrum tagtäglich sehr quirlig. Es gibt ein paar interessante Märkte und häufiger irgendwelche Festlichkeiten mit bolivianischer Folklore.

Weht ein stürmischer Wind durch die Stadt, wirbelt es Unmengen von Staub und Sand auf und verleiht der Stadt einen außergewöhnlichen Wüsten-Charakter.

Wenn du per Reiserad oder Motorrad auf Durchreise bist, solltest du auf jeden Fall im Casa Ciclista Pingüi vorbeischauen oder besser noch nächtigen. In unserem Bericht über dieses Casa Ciclista kannst du nachlesen, warum.

GPS-Koordinaten der Stadt Uyuni: -20.4624,-66.8223

 

Die historischen Lehmhäuser

Die Dörfer Coqueza, Agyue und Jirira weisen eine Fülle alter, verlassener Lehmhäuser auf. Es ist zum Teil nur noch eine Ruinenlandschaft, doch es erlaubt einen Blick in die Vergangenheit. Kein UNESCO-Welterbe und kein Eintritt, alles frei zugänglich und sehr sehenswert.

GPS-Koordinaten von Coqueza: -19.90142,-67.62618

GPS-Koordinaten von Agyue: -19.89278,-67.59270

GPS-Koordinaten von Jirira: -19.8572,-67.5734

 

Salz als Baustoff

In Colchani entdeckst du viele Gebäude, die aus Salzsteinen erbaut wurden, die sie aus dem Salar de Uyuni abgebaut haben. Des Weiteren erlebst du hier, wie sie das gewonnene Salz trocknen und in Tüten verpacken.

GPS-Koordinaten von Colchani: -20.3008,-66.9375

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Lesetipps zu Bolivien:

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