Ameisen – so klein und doch so mächtig

AmeisenAmeisen gehören zu den allseits bekannten Tierarten und man findet sie in so ziemlich jedem Land der Erde. So erwecken sie auch zunächst kein großes Aufsehen, wenn sie einem in exotischen Reiseländern über den Weg laufen.

Doch in einigen Gegenden ändert sich das schnell: Man macht üble Erfahrungen mit diesen kleinen Tierchen. Das haben wir in Südostasien und Amerika zu spüren bekommen.
Wie waren unsere Erfahrungen?

 

Inhaltsübersicht

 

Ameisen als Nutztiere

In unseren Breiten gelten Ameisen als Nutztiere. Sie dezimieren Schädlinge, lockern den Boden auf und sorgen indirekt für eine Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen.

Doch in vielen anderen Regionen unseres Planeten sind im Laufe der Zeit gefährliche Ameisenarten bewusst oder unbewusst eingeführt worden und verbreiten sich dort nun ungehemmt, wenn sie keine natürlichen Fressfeinde haben.

Aber auch endemische Ameisen-Arten können einem ordentlich zusetzen, zum Beispiel in Südostasien oder Amerika. Einige dieser Arten haben wir auf unserer Radreise um die Welt fürchten gelernt:

 

Gefräßige Ameisen

In einigen Ländern Indochinas (Thailand, Laos, Kambodscha und Malaysia) plünderten ganze Ameisenkolonien die Lebensmittel aus unseren Fahrrad-Packtaschen. Sie riechen offensichtlich aus weiter Entfernung alles Essbare und organisieren sofort ganze Armeen, die sich dann in Windeseile Zugang zu den Lebensmitteln verschaffen, sie systematisch zerlegen und dann abtransportieren. Dabei verhalten sie sich enorm gut organisiert und hocheffizient. Da könnten wir Menschen noch was lernen.

In Mexiko zog sich eine solche Ameisenstraße diagonal durch unser Zimmer, von meiner Packtasche bis zu einer Ritze in der Wand in der gegenüber liegenden Ecke, insgesamt geschätzte 5 Meter Strecke. Kaum hatte ich den Ameisen die Lebensmittel  entrissen und meine Packtasche außer Reichweite gebracht, dauerte es keine zwei Minuten und die Ameisen waren spurlos verschwunden.

Unsere Videos auf Youtube:

Gefräßige Ameisen:    Clip1    Clip2

Verhindern konnten wir solche Invasionen nur, indem wir alles Essbare gut verschlossen weit weg vom Erdboden irgendwo aufgehängt haben. Und selbst das war noch keine Garantie.

Übrigens schleppen diese Ameisen manchmal auch andere, nicht essbare Gegenstände davon. Was immer sie halt gebrauchen können. Zum Beispiel:

Unser Video auf Youtube:

Gummiringe:    Clip

 

Beißende Ameisen

Standen wir in den südostasiatischen Ländern (Thailand, Laos, Kambodscha, Malaysia und Indonesien) an der falschen Stelle zu lange, ohne uns zu bewegen, dann krabbelten plötzlich Ameisen zu hunderten an den Beinen hoch und bissen zu. Das war sehr schmerzhaft und lästig. Vermutlich hielten diese Ameisen uns für Nahrung. Oder sie betrachteten uns als unerwünschte Störenfriede.

Jedenfalls hilft dann nur, sich schnell eine andere Stelle als Aufenthaltsort zu suchen. Hat man diese Möglichkeit nicht, dann kann man lediglich hektisch von einem Bein aufs andere springen, um die Invasion zu verhindern.

Man wird die Ameisen am Ende übrigens nur noch mit einem Wasserstrahl los. Abschütteln funktionierte nicht.

 

Springende Ameisen

Die Jack Jumper ist eine Ameise in Australien, die Störenfriede aus relativ großer Entfernung anspringt und dann sofort zusticht. Das Gift kann Allergien auslösen und jährlich sterben angeblich einige Menschen daran.

Man kann diese Gattung an ihrem schwarzen Körper und den gelb-roten Kieferzangen identifizieren. Allerdings sollte man ihnen eben nicht zu nahe treten, sonst springen sie einen an.

Wir haben sie auf unserer Radreise durch Australien erlebt und waren froh, dass uns die Einheimischen bei unserer Suche nach einem Zeltplatz auf die hohe Population in dem betreffenden Gebiet hingewiesen hatten. Sie zeigten uns auch die Nester unter den Steinen in ihrem Garten.

Neben den vielen anderen gefährlichen Tieren in Australien waren diese Ameisen dann ein Grund mehr für uns, auf diesem Kontinent das Zelten zu vermeiden, wo immer es möglich war.

Lesetipp:

Die Zeltplatzsuche: Was beachten?

 

Riesige Ameisen

Ebenfalls in Australien haben wir besonders große Ameisen-Arten kennengelernt. Sie sind bis zu 3 cm groß … da wird einem schon etwas unheimlich. Allerdings wirkten sie auf uns nicht so aggressiv wie manche kleine Ameise in Südostasien. Auch traten sie eher als Einzelgänger in Erscheinung und nicht in Heerscharen.

 

Die rote Feuerameise

Wir haben bisher (so denken wir) noch keine Bekanntschaft mit der roten Feuerameise, einer besonders aggressiven Ameisen-Gattung, gemacht, doch sie verbreitet mehr Frucht und Sorge, als viele andere Spezies. Ihr Gift kann Allergien auslösen und eine ernsthafte Gefahr für den Menschen werden.

Doch selbst, wenn ihre Angriffe für die wenigsten Menschen tödlich enden, wirkt sie als Störenfried und macht einen unbeschwerten Aufenthalt in der Natur unmöglich. Ursprünglich wurde sie zur Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft eingesetzt, doch mittlerweile ist ihre Ausbreitung in manchen Teilen der Erde nicht mehr wirklich unter Kontrolle zu bekommen. Sie verdrängt heimische Tierarten und richtet enorme Schäden in Natur und Landwirtschaft an.

In Australien wurden alleine in 2017 über 400 Mio. Dollar bereitgestellt, um die Ausbreitung endgültig zu stoppen. Wir hoffen, dass sie mit ihrem Programm erfolgreich sind. In den USA scheint es jedenfalls schon zu spät zu sein.

 

Ameisen los werden

Die Gefräßigkeit der Ameisen ist auch bei uns oft genug die Hauptursache für den Befall von Haus und Hof. Um zunächst die Ursache zu beseitigen, sollten dann alle Lebensmittel immer gut verschlossen gelagert werden und Essensreste ebenso geruchsdicht entsorgt werden.

Um den Tieren dann noch den Abtransport der erbeuteten Lebensmittel zu erschweren, können intensive Duftstoffe (Öle, Tinkturen, Essig, Kalk, usw.) eingesetzt werden. Denn dadurch verlieren die Ameisen die Orientierung (weil sie dann ihre eigenen Duftstraßen nicht mehr eindeutig identifizieren können). Benetze die Ameisenwege und die Schlupflöcher im Gebäude damit.

Übrigens zählen auch Blattläuse im eigenen Garten zu den Ursachen für Ameisenbefall. Deren Ausscheidungen (Honigtau) zählt zu den bevorzugten Nahrungsmitteln der Ameisen. Wo Blattläuse sind, da sind also auch Ameisen nicht weit. Bedeutet im Umkehrschluss: Halte deine Pflanzen frei von Blattläusen, dann bleiben auch die Ameisen weg.

 

 

 

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