Der Bettelgang buddhistischer Mönche

Tak BatDer Bettelgang buddhistischer Mönche (in Thailand „Pindabat“, in Laos „Tak Bat“ genannt) ist eine aus der buddhistischen Lehre (Dhamma) auferlegte Pflicht, die aus dem stark beschränkten Besitztum eines Mönches resultiert.

Demnach dürfen buddhistische Mönche („Bhikkhu“: jemand, der Almosen erbettelt) z.B. nur einige ganz genau beschriebene Kleidungsstücke sowie die Almosenschale und einige andere Kleinigkeiten besitzen. Und sie dürfen keiner Erwerbstätigkeit nachgehen. Folglich sind sie auf regelmäßige Lebensmittel-Spenden der Laien angewiesen. Dieser Almosengang soll Begierden zurückdrängen und den Stolz brechen.

Dabei ist der gesamte Handlungsstrang beim Bettelgang buddhistischer Mönche sowohl auf der Seite der Mönche als auch auf der Seite der Laien eine tägliche Zeremonie.

 

Der Handlungsstrang auf beiden Seiten

Die Mönche machen sich frühmorgens vor 7 Uhr auf den Weg zu den üblichen Orten, an denen die Bevölkerung ihre Lebensmittelspenden bereitstellt. Die Mönche tragen dabei eine Almosenschale mit sich, in das sie die Spendengaben füllen lassen.

Die spendenden Personen aus der Bevölkerung versammeln sich für die Übergabe mit den vorbereiteten Lebensmittel-Spenden am Straßenrand auf dem Boden und warten geduldig auf das Eintreffen der Mönche.

Die Mönche schreiten dann in Reihe die gesamte Kette der Laien ab und lassen sich die Lebensmittelgaben in ihren Behälter legen. Sie sind dabei still und konzentriert und sie bedanken sich nicht. Vielmehr bedanken sich die Spendenden, weil sie Gutes tun „durften“.

Durch diesen Ablauf des Bettelganges werden alle Spenden in Art und Menge gleichmäßig auf alle Mönche verteilt.

Der Mönche in der buddhistischen Gesellschaft

Die buddhistischen Mönche verkörpern das Dharma / den Dhamma (die buddhistische Lehre) und genießen daher ein hohes Ansehen in der Bevölkerung. Das kommt auch in den Verhaltensregeln gegenüber den Mönchen zum Ausdruck: Frauen dürfen Mönche nicht berühren und Mönche werden immer gegrüßt, grüßen aber ihrerseits nicht zurück. Ihnen wird stets Platz gemacht und sie genießen immer Vorrang vor den Laien.

In einigen buddhistischen Ländern erfolgt eine zeitlich begrenzte Ordination, wobei man auch mehrmals einem Orden beitreten kann. In anderen Ländern ist die Vollordination üblich. In Thailand z.B. strebt jeder junger Mann eine mehrmonatige Ordination an. Das ist dort fast so obligatorisch wie Schule oder Ausbildung und gewährleistet bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Der Bettelgang buddhistischer Mönche in der modernen Zeit

Mittlerweile haben Technik, Motorisierung und das Streben nach Effizienz natürlich ihre Spuren im Bettelgang hinterlassen. Die Mönche werden mancherorts per Fahrzeug an den Ort des Geschehens gefahren. Und nach der Übergabe der Spenden an einer Stelle wandert oft alles aus den Almosenschalen der einzelnen Mönche in großen Plastiksäcken und diese werden fein säuberlich dicht an dicht auf der Ladefläche eines Kleinlasters deponiert, welcher die Mönche begleitet. Dann fährt man die Mönche zum nächsten Übergabeort.

Auch die Art der Lebensmittel hat sich über die Zeit verändert. Es werden vielerorts auch Snacks und Süßigkeiten gespendet. Da äußerten die Orden schon ihren Unmut, weil man einen Trend zu ungesunder Ernährung befürchtet.

Die touristische Bedeutung des Bettelganges

Natürlich blieb der Bettelgang buddhistischer Mönche dem Touristen nicht verborgen. Es ist eine streng geregelte Zeremonie und ein Stück buddhistische Kultur. Und damit wird die Handlung zum Besichtigungsobjekt. In der laotischen Stadt Luang Prabang beispielsweise wird der Bettelgang für den Tourismus besonders intensiv in Szene gesetzt.

Viel angenehmer ist es jedoch, den Bettelgang zufällig auf seinem Weg durch das Land in irgendeinem kleinen Dorf erleben zu dürfen. Das gesamte Geschehen wirkt dort viel authentischer.

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Der Bettelgang buddhistischer Mönche:    Clip

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