Klettersteig-Ausrüstung: Was du alles brauchst

Klettersteig-AusrüstungSobald du auch nur einen Klettersteig in deine Bergwanderung integrierst, benötigst du eine solide und sichere Klettersteig-Ausrüstung.

Denn die Begehung von Klettersteigen beinhaltet ein deutlich höheres Risiko für Abstürze oder andere Gefahren. Und vor genau diesen Gefahren soll dich die Klettersteig-Ausrüstung schützen.

Doch was gehört im Detail alles dazu? Auf welche Punkte musst du beim Kauf  achten? Und wie gehst du mit der Klettersteig-Ausrüstung um? Ein Leitfaden zur Ausrüstung für die Begehung von Klettersteigen.

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Inhaltsübersicht

 

Ausrüstung zum Bergwandern

Bergwander-AusrüstungWeil Klettersteige in aller Regel ein Bestandteil von mehr oder weniger umfangreichen Bergwanderungen sind, benötigst du nicht nur spezielle Klettersteig-Ausrüstung, sondern eben auch Ausrüstung zum Bergwandern.

Im Wesentlichen reden wir dabei über Bergschuhe, wetterfeste Kleidung, den passenden Wanderrucksack, Wanderstöcke und ein paar weitere Utensilien.

Aber da gehört noch viel mehr dazu. Alles beschrieben im Artikel Ausrüstung zum BergwandernBergwandernIn diesem Artikel behandeln wir auch die Dinge, die du für eine mehrtägige Bergtour mit Übernachtungen auf Berghütten benötigst.

Dazu zählen neben der Bekleidung zum Beispiel Hüttenschlafsack und Stirnlampe, aber auch viele andere Dinge, die du in der Berghütte und rund um deine Verpflegung benötigst.

Lesetipps:

Stirnlampe kaufen – Worauf achten?

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Rucksack Kaufberatung

 

Die Gefahren im Klettersteig

Klettersteige erweitern den Bewegungsraum im Rahmen von Bergwanderungen. Sie ermöglichen den Zugang zu anspruchsvollem Gelände, in das man ohne künstliche Trittstufen oder Drahtseil-Sicherungen nicht gefahrlos vordringen könnte.

Lesetipp:

Klettersteige – Leitfaden zum Einstieg

 

Theoretisch ist jeder Klettersteig auch ohne Klettersteig-Ausrüstung zugänglich. Praktisch ist das Klettersteig-Gehen ohne diese Ausrüstung aber keine gute Idee, denn jeder Klettersteig birgt eine erhöhte Gefahr für Leib und Leben.

Der Worst Case ist in dieser Hinsicht natürlich der Absturz in die Tiefe mit Todesfolge. Aber selbst ein kurzes Abrutschen von einer rutschigen Metallstufe kann schon massive Verletzungen mit sich bringen.

Lesetipp:

Gefahren im Klettersteig

 

Die Klettersteig-Ausrüstung schützt dich zwar nicht vor dem Abrutschen und auch nicht vor jeder Art von Verletzung, aber sie sichert dich zumindest gegen den Absturz in den Tod. Das ist ja auch schon was, oder?! Also solltest du niemals ohne Klettersteig-Ausrüstung in den Klettersteig gehen.

Alle wichtigen Bestandteile dieser Klettersteig-Ausrüstung stellen wir im Folgenden vor. Dabei erläutern wir auch, was es beim Kauf zu beachten gibt.

 

Der Klettergurt

Klettersteig-AusrüstungDu benötigst zunächst einmal ein Gurtsystem, an dem du das Klettersteigset befestigen kannst. Es gibt Sitz- oder Hüftgurte, Brustgurte und Kombigurte.

Trägt man keinen allzu schweren Rucksack im Klettersteig, reicht ein Sitzgurt aus. Mit schwerem Rucksack wandert der Schwerpunkt weit über den Sitzgurt hinaus und es besteht die Gefahr des Überkippens beim Sturz. Hier ist der Kombigurt oder eine Kombination aus Brust- und Sitzgurt die bessere Lösung.

Der Gurt sollte bequem sein und sich gut einstellen lassen. Breite Gurtbänder verteilen den Druck auf größere Körperflächen, sind in dieser Hinsicht also angenehmer zu ertragen. Am bequemsten sind vorgeformte Sitzgurte mit etwas Polsterung und sehr breiten Kontaktflächen auf den Oberschenkeln.

Diese Gurte sind allerdings sehr sperrig und damit nicht geeignet für das Verstauen im Rucksack. Denn du musst deine gesamte Klettersteig-Ausrüstung unter Umständen über mehrere Tage im Rucksack mitschleppen. Du setzt sie ja schließlich nur für die Zeit im Klettersteig ein. Wenn du allerdings nicht auf ein kleines Packmaß achten musst, kannst du dir den bequemsten Klettergurt aussuchen, den du findest.

Nutzt man den Sitzgurt zusätzlich noch für das Klettern am Fels, benötigt man einige Materialschlaufen an diesem Gurt, um die vielen Kletterhilfen anbringen zu können. Darauf solltest du beim Kauf achten, wenn es für dich zutrifft. Die Anordnung dieser Schlaufen ist von Gurt zu Gurt unterschiedlich.

Wir selber nutzen den Sitzgurt Salewa Via Ferrata Lite. Er ist relativ leicht, besitzt ein geringes Packvolumen und hat einen erhöhten Anseilpunkt, der sich günstig auf die Schwerpunktlage auswirkt (Foto oben).

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Das Klettersteigset

Klettersteig-AusrüstungDas Klettersteigset besteht aus zwei Seilsträngen mit Karabinern, mit denen du dich am Drahtseil in einem Klettersteig sichern kannst. Du benötigst immer zwei Seilstränge, um an den Wandhaken immer gesichert zu bleiben, während du von dem einen auf den anderen Seilabschnitt wechselst.

Die Seilstränge sind konstruktiv so ausgelegt, dass sie einen Sturz abbremsen. Sie beinhalten also einen Falldämpfer. Kommt es zum Sturz, fällt die Person dann nur ein kurzes Stück und wird durch den Falldämpfer relativ weich abgebremst.

Ein weiteres Merkmal an guten Klettersteigsets ist der Schließmechanismus der Karabiner. Um die größtmögliche Sicherheit gegen Absturz zu gewährleisten, muss ein Karabiner am Klettersteigset nämlich narrensicher schließen und darf sich nicht selbständig öffnen.

Früher gab es ausschließlich Karabiner mit Schraubverschluss, später wurde aus der Schraubversion eine Art Bajonett mit Rückstellfeder. Heute ist die gängigste Variante der im Foto abgebildete Karabiner. Er öffnet sich nur, wenn der Handballen gleichzeitig auf den rückseitigen Metallschenkel drückt. Du erkennst den Mechanismus am besten über unser Video auf YouTube:

Klettersteig-Karabiner in Funktion

 

So sehr uns die Technik im Klettersteigset auch begeistert, so sind wir uns nicht sicher, ob es richtig ist, auf Basis der heutigen Erkenntnisse Tipps zur Auswahl von Klettersteigsets zu geben. Gab es doch in 2012 und 2013 zwei umfangreiche Rückruf-Aktionen, bei denen einige Hersteller betroffen waren und in mehreren Stufen sehr viele Klettersteigsets vom Markt genommen wurden. Systeme mit elastischen Lastarmen und Systeme mit Reibungsbremsen waren seinerzeit betroffen.

Wer garantiert uns, dass die heute angebotenen Produkte nicht in Kürze ebenfalls auffällig werden als fehlerhafte Konstruktion?! Für uns Nutzer ist es unmöglich, die eingesetzten Materialien und Verarbeitungsmethoden im Hinblick auf Zuverlässigkeit und Haltbarkeit im Gebrauch zu beurteilen. Das kann nur in einem entsprechenden Belastungstest-Programm simuliert werden.

Doch sollte die betreffende  UIAA-Norm 128 trotz Aktualisierung in 2013 die Belastungstest-Vorgaben nicht in ausreichendem Umfang vorschreiben, ist für fehlerhafte Konstruktionen weiterhin Tür und Tor geöffnet.

Vor diesem Hintergrund empfehlen wir, vor dem Kauf aufmerksam zu recherchieren, ob das ausgewählte Produkt von einer der Rückruf-Aktionen betroffen war. Besonders riskant ist hierbei der Kauf eines gebrauchten Klettersteigsets. Möglicherweise gibt es keinen Herstellernachweis und die Angaben vom Verkäufer zum Zustand des Klettersteigsets sind nicht überprüfbar.

Alle seinerzeit betroffenen Produkte sämtlicher Hersteller findest du in der Liste aller betroffenen Klettersteigsets (externer Link).

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Der Kletterhelm

Kletterhelm - Klettersteig-AusrüstungDer Helm soll dich vor Steinschlag schützen und bei Stürzen die Verletzungsfolgen durch einen Aufprall an der Felswand reduzieren. Das sind spezielle Anforderungen, die nur ein Kletterhelm erfüllt.

Es gibt jedoch mittlerweile auch Multifunktions-Helme, die Normen für mehrere Sportarten erfüllen. Solche Helme kommen also für dich infrage, wenn du gleich für mehrere Sportarten einen Kopfschutz benötigst.

Der Kletterhelm sollte bequem, leicht und gut belüftet sein und sich gut einstellen lassen. Und es gibt verschiedene Helm-Größen. Im Zweifel solltest du also vor dem Kauf per Anprobe testen, ob der Helm wirklich perfekt passt.

Die Varianten-Vielfalt unter den Kletterhelmen ist ähnlich erschlagend wie im Bereich der Fahrradhelme. Es gibt mehrere verschiedene Materialien und Konstruktionen (Hartschalen, Hartschaum, Hybrid und platzsparende Modelle mit einklappbaren Seitenwänden), unterschiedliche Farben und Designs und Modelle mit Halterungen für Stirnlampen.

Eine grelle, gut sichtbare Farbe kann lebensrettend sein, wenn du bei schlechten Sichtverhältnissen im Berg abgestürzt bist und man nach dir sucht. Und eine Halterung für die Stirnlampe ist nützlich, wenn du oft bei Dunkelheit oder in Höhlen unterwegs bist.

Beim Kauf von Kletterhelmen aus zweiter Hand musst du aufpassen: Einem Kletterhelm sieht man sein Alter nicht an. Starke Sonneneinstrahlung entzieht dem Helmmaterial die Weichmacher und der Kunststoff versprödet mit der Zeit. Und du wirst nie erfahren, ob ein Helm noch ausreichend stabil gegen den Aufschlag von Steinen ist, oder nicht vielleicht schon ersetzt werden muss.

Lesetipps:

Fahrradhelm kaufen – Ein Leitfaden

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Kletterhandschuhe

Es gibt spezielle Kletterhandschuhe für die Begehung von Klettersteigen. Die schützen die Hände vor Verletzungen und sorgen für mehr Griffigkeit und ein angenehmes „Arbeiten“ im Fels. Denn manches Drahtseil im Rahmen der Seilsicherung ist aufgespleißt und es treten einzelne Drahtlitzen aus dem Geflecht hervor. Aber auch die Metall-Trittstufen können scharfkantig sein.

Diese Kletterhandschuhe sollten allerdings genau passen und dürfen das gesamte Handling auf dem Klettersteig nicht behindern. Daher sind Halbfingerhandschuhe am besten geeignet. Sie schützen die gefährdeten Bereiche ohne das Greifgefühl zu beeinträchtigen.

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Helmnetz für den Rucksack

Wenn du den Kletterhelm nicht trägst, hängt er sicher irgendwo an deinem Rucksack herum, weil du beim Bergwandern ja schließlich nicht die ganze zeit über in der Hand tragen willst.

Damit dein Helm aber nicht völlig unkontrolliert hin und her baumelt und dich womöglich noch massiv beim Wandern in unwegsamem Gelände stört, befestigst du ihn am besten per Gumminetz an deinem Rucksack. Manche Wanderrucksäcke besitzen so ein Netz schon im Rahmen der Ausstattung. Wenn nicht, kannst du leicht und preiswert nachrüsten:

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Bandschlingen

Sehr angenehm sind auch eine 60 cm lange Bandschlinge und ein Karabiner, um sich in schwierigen Passagen an Umlenkern einhängen und rasten zu können. Das entlastet die Arme und fördert ermüdungsfreies Klettern. Den sicheren Umgang mit dieser Bandschlinge und die Befestigung an deinem Klettergurt solltest du allerdings im Vorfeld vor deinem ersten Klettersteig geübt haben.

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Pflege der Klettersteig-Ausrüstung

Die beste Ausrüstung hält nicht ewig. Das gilt auch uneingeschränkt für deine Klettersteig-Ausrüstung. Sie unterliegt durch Nutzung und Witterungseinwirkung einem mehr oder weniger großen Verschleiß. In Grenzen lässt sich dieser Verschleiß durch gute Behandlung, regelmäßige Pflege und trockene Lagerung aber hinauszögern:

Der Helm sollte nicht ständig dem Sonnenlicht ausgesetzt sein oder als Pausensitz zweckentfremdet werden. Für den Transport auf dem Rucksack solltest du ihn da am besten in einer Plastiktüte deponieren. Damit schützt du den Helm vor direkter Sonneneinstrahlung.

Damit die Wärme der Sonnenstrahlung den Helm dann aber nicht unnötig aufheizt, sollte diese Platstiktüte natürlich hell, am besten weiß sein (auf keinen Fall schwarz oder sehr dunkel).

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Die Karabiner am Klettersteigset solltest du regelmäßig auf Funktion prüfen und bei Bedarf mit etwas Öl gängig halten. Lege das Klettersteigset niemals in sandigen oder schlammigen Untergrund. Das schadet sowohl den Karabinern als auch den Seilsträngen, ganz gleich, aus welchen Materialien sie bestehen.

Ist die Kletter-Ausrüstung nass geworden, muss sie vollständig getrocknet werden vor der Einlagerung. Willst oder musst du dein Klettersteigset waschen, dann sollte der Bandfalldämpfer auf jeden Fall trocken bleiben.

 

 

 

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