Gefahren beim Bergwandern und Tipps für eine sichere Bergtour

Heilbronner Weg-Allgäuer AlpenMit den Gefahren beim Bergwandern solltest du dich auseinandersetzen, noch bevor du deine erste Bergtour planst. Nur dadurch ist sichergestellt, dass du kritische Situationen im Vorfeld oder unterwegs rechtzeitig erkennst und durch entsprechendes Verhalten gegensteuerst oder den Gefahren aus dem Weg gehst.

Doch was genau ist an Bergwanderungen überhaupt gefährlich? Und was ist alles zu beachten, wenn du auf Bergtour im Gebirge unterwegs bist?

Wir zeigen auf, welche Gefahren beim Bergwandern auftreten können und wie du mit diesen Gefahren am besten umgehst. Dabei dienen unsere Tipps sowohl dem Bergwanderer, als auch dem Leiter einer Wandergruppe mit Verantwortung für andere Menschen.

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Inhaltsübersicht

 

Die Besonderheit der Berge

Bergwanderungen über mehrere Tage mit Übernachtungen in urigen Berghütten zählen zu den schönsten Unternehmungen, auf denen sich unberührte Natur und spektakuläre Landschaft erleben lassen. Doch mit zunehmender Höhe steigen auch die Gefahren. Denn oben in den Bergen (auf 2000 oder 3000 Metern Höhe) herrschen andere Gesetze als im Tal:

  • Du findest keinen Unterstand, der dir bei einem Unwetter Schutz bietet
  • Es gibt kaum nennenswerte Zivilisation, also auch keine Personen, die du um Hilfe bitten oder nach dem Weg fragen könntest
  • Alle Wetter-Ausprägungen wirken mit zunehmender Höhe intensiver auf dich ein
  • Es gibt auf weiten Strecken keinen Strom und kein elektrisches Licht.

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, macht aber in dieser Kürze schon unmissverständlich deutlich: Du bist im Gebirge weitestgehend auf dich gestellt und musst dich mit deiner Ausrüstung, deinem Verhalten und deinen Entscheidungen in allen Situationen selber organisieren. Machst du hier Fehler, kann das für dich und deine Gruppe fatale Folgen haben.

Lesetipps:

Einstieg ins Bergwandern – Leitfaden

Ausrüstung zum Bergwandern

 

Ein wesentlicher Punkt ist in diesem Zusammenhang die Kenntnis der Gefahren und ihrer Tragweite. Denn nur dann lassen sie sich schon im Rahmen der Tourenplanung berücksichtigen. Daher stellen wir im Folgenden die einzelnen Gefahren beim Bergwandern vor.

 

Die Gefahren beim Bergwandern

  • Das Wetter: Scheint die Sonne, dann ist alles toll: die Sicht, die Laune, der Weg. Doch bei Regen, Gewitter, Schneefall, Sturm, Nebel oder Kälte ändern Gefahren beim Bergwandernsich die Dinge: Der Weg wird rutschig, die Sicht zur Gruppe ist schlecht, die Nässe zermürbt auf Dauer und die Kälte sorgt schnell für Unterkühlung. Trotz guter Ausrüstung erhöht sich hier das Risiko massiver Störungen im geplanten Tagesablauf: Verletzungen durch Ausrutschen, Kameraden gehen im Nebel verloren, die Stimmung sinkt auf den Tiefpunkt, usw.
    Informiere dich zeitnah über die Großwetterlage in deiner Wanderregion und halte dich auch unterwegs täglich über den Hüttenwirt auf dem Laufenden.
    Sorge bei schlechter Sicht für erhöhte Disziplin in der Gruppe, damit kein Kamerad verloren geht. Verkürze, wenn möglich, die Tagesstrecke und ändere bei Bedarf deine Hüttenreservierung. Hast du im Rahmen der Touren-Vorbereitung Pausentage mit eingeplant, bieten sich für Schlechtwettertage größere Spielräume.
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  • Bergwander-GefahrenDie falsche Jahreszeit: Die Wandersaison beschränkt sich im Hochgebirge (z. B. den Alpen) auf die wenigen warmen Sommermonate im Jahr. In den Übergangsphasen zur kalten Jahreszeit musst du da schon mit widrigen Wetterverhältnissen rechnen: So kann dir im Frühjahr noch der restliche Schnee aus den Wintermonaten einen Strich durch die ursprüngliche Planung machen, weil nämlich Wege / Pässe / Klettersteige noch gesperrt sind. Und auch zum Ende der Saison kann dich ein plötzlicher Wettersturz mit viel Schnee empfindlich in Bedrängnis bringen. Plane deine Bergtouren also im Zweifel besser nicht in die Übergangsphasen.
  • Das Gelände: Steile Hänge, tiefe Abgründe, überhängende Felsen, Steinschlaggefahr, … all das fordert erhöhte Konzentration beim Bergwandern. Jeder Tritt muss gut sitzen.
    Baue mit steigendem Anspruch im Gelände mehr Pausen ein, biete an kritischen Passagen den schwächeren Mitgliedern in der Gruppe Hilfestellung an, warne die weniger achtsamen Mitglieder der Gruppe an den kritischen Passagen.
  • Voraussetzungen fürs BergwandernDer Weg: Loser Untergrund, Ausgesetztheit, Schrofengelände, Schneefelder. Im Rahmen der Planung solltest du dich über die Wegbeschaffenheit informieren. Doch selbst diese Infos müssen nicht unbedingt aktuell sein. So kann eine Lawine oder ein Sturzbach ganze Weg-Passagen von heute auf morgen massiv verändern. Über gravierende Behinderungen wird dich der Hüttenwirt per Aushang in seiner Hütte informieren. Im Zweifel fragst du ihn vor dem Start in den nächsten Tag. Konzentriere dich auf den Weg, biete den schwächeren Mitgliedern der Gruppe an schwierigen Stellen Hilfestellung an.
  • Die Weg-Kennzeichnung: Die Weg-Kennzeichnung kann in den Bergen aus einfachsten kleinen Zeichen bestehen, die mit wasserfester Farbe auf Felsen oder kleine Holzpflöcke gepinselt wurden. Wenn diese Minimal-Kennzeichnung stellenweise fehlt oder schlecht erkennbar ist, kann es schnell in die falsche Richtung gehen, wenn der Weg dann nicht ausreichend als Weg erkennbar ist. Informiere dich vor der Bergtour, in welchem Zustand sich die Weg-Markierungen befinden und wie gut der Weg befestigt ist.
    Tipps für unterwegs: Verliert sich der Weg oder vermisst du plötzlich die Weg-Kennzeichnung, gehe im Zweifel ein Stück zurück und suche die Fortsetzung der Markierung. Verteile die Suche bei größeren Flächen auf mehrere Personen. Erkenne aufkommende Panik in der Gruppe und steuere mit Ruhe und Gelassenheit dagegen.
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  • Das Verhalten der Gruppe: Die Dynamik in der eigenen Wandergruppe kann ebenfalls Gefahr auslösen. Gruppenzwang, Meinungsverschiedenheiten, Ablösung von der Gruppe, Einzelentscheidungen, usw.
    Nehme Fehlverhalten und negative Dynamik zum Anlass für eine Manöverkritik am Abend auf der Hütte. Definiere klare Verhaltensregeln als Bedingung für die Teilnahme an der Bergwanderung, wenn du mit kritischem Verhalten rechnest.
  • Persönliche Überforderung: Überforderung durch zu lange oder schwierige Wegstrecken oder schlechten Trainingszustand können unter anderem einen unsicheren Tritt mit Sturzgefahr nach sich ziehen.
    Wähle angemessene Tagesstrecken und orientiere dich an dem Schwächsten in der Gruppe. Insbesondere Tage mit vielen Höhenmetern verdienen hierbei besondere Aufmerksamkeit. Starte grundsätzlich früh am Tag (spätestens 8 Uhr); das sorgt für Reserve am Nachmittag.
  • Einbrechende Dunkelheit: Unwegsames Gelände hoch oben in den Bergen entfaltet bei Dunkelheit noch ein gewaltiges Stück mehr Gefahr (Trittsicherheit, Orientierung, Sichtkontakt zur Gruppe, usw.). Das ist nicht neu und wird deshalb auch üblicherweise vermieden. Doch wenn du dann doch einmal (aus welchen Gründen auch immer) vor dem Erreichen der geplanten Berghütte in die Dunkelheit gerätst, solltest du wissen, was zu tun ist:
    Einsatz der Stirnlampe (deren Akkus hoffentlich voll geladen sind), Verständigung in der Gruppe auf kürzere Geh-Abstände und Rufzeichen als Ersatz zum fehlenden Sichtkontakt, erhöhte Aufmerksamkeit bei der Trittsuche, keine Hektik und keine Panik verbreiten.
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  • Unbedachte Empfehlungen von Dritten: „Geht doch diesen Weg hier. Der ist viel schöner.“ Wie schnell erliegt man den spontanen Empfehlungen anderer, zum Beispiel auf der Hütte oder unterwegs auf halber Strecke. Doch weiß der Empfehlende, wie fit ihr seid? Wohl kaum!
    Bevor du übereilt vom geplanten Weg abweichst, musst du wissen, auf was du dich da einlässt. Hinterfrage daher kritisch den empfohlenen Weg und wähle die Alternative mit dem geringsten Risiko für dich und deine Gruppe.
  • Der Verlass auf elektronische Helfer: Sicher nimmt jeder Bergwanderer sein Smartphone oder andere elektronische Gerätschaften mit auf seine Bergtour: Navigationsgerät, Smartwatch, Fitnessarmband oder was auch immer sonst noch. All diese Geräte unterstützen dich bei Orientierung und Navigation und helfen sogar im Notfall bei der Suche nach dir.
    Doch all diese Geräte sind auf voll geladene Akkus angewiesen und ihre Funktionalität steht und fällt mit der Verfügbarkeit vom betreffenden Funknetz. Genau das ist in den Bergen aber noch lange nicht sichergestellt.
    Daher betrachten wir all diese Geräte lediglich als hilfreiche Unterstützung, aber empfehlen für die Navigation auf jeder Bergtour immer noch Karte und Kompass.
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Gefahren beim Bergwandern vermeiden

Im Wissen um die oben beschriebenen Gefahren lässt sich schon im Rahmen der Tourenplanung eine höhere Sicherheit organisieren:

  • Du wählst ein Wandergebiet mit guten Wegen und ausführlicher Wegkennzeichnung
  • Du reduzierst bewusst die Tagesstrecken und erhältst größere Reserven
  • Du suchst von vornherein Alternativ-Routen für einen vorzeitigen Abstieg ins Tal und hältst sie als Schubladenlösung für den „Worst Case“ bereit
  • Du richtest den Schwierigkeitsgrad immer auf die schwächsten Teilnehmer aus
  • Du suchst im Vorfeld auch schon Alternativ-Strecken zu den anspruchsvolleren Passagen auf der Bergtour
  • usw.

Höchste Sorgfalt im Umgang mit Gefahr-Vermeidungs-Strategien zahlt sich dann auf der Bergwanderung aus: Es gibt keine kritischen Situationen, keine negativen Vorkommnisse, keine Konflikte und keine Überforderung. Theoretisch!

Praktisch erlebst du sicherlich immer noch unerwartete Ereignisse, aber in deutlich geringerer Häufigkeit. Und wenn dem so ist, trainiert es deine Fähigkeiten im spontanen Umgang mit den Gefahren beim Bergwandern und du sammelst eben Erfahrung.

Lesetipp:

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